Wenn ein AfD-Bürgermeister oder -Landrat gewählt wird, „muss in den Kommunalparlamenten dann auch nach Wegen gesucht werden, wie man gemeinsam die Stadt, das Land, den Landkreis gestaltet", sagt CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz im Sommerinterview mit dem ZDF. Einen Tag später rudert er zurück: „Um es noch einmal klarzustellen, und ich habe es nie anders gesagt: Die Beschlusslage der CDU gilt. Es wird auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben.“
Christoph Tölle, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Lüner Rat, sagt dazu: „Wir haben Gott sei Dank keine Konstellation, die eine Zusammenarbeit nötig machen würde. Wir arbeiten nicht mit extrem Links oder extrem Rechts zusammen.“
Die AfD vermittle keine Werte, sondern „reinen Populismus“. Er sei froh, „wenn die CDU sich wieder auf ihre grundkonservativen Werte besinnt.“
Er sieht die Schuld für den Auftrieb der AfD beim Bund: „Auf Bundesebene stellt die Politik kein gutes Bild dar. Das führt dazu, dass die AfD erstarkt. Wer sich eine Bundestagsdebatte anschaut, der fragt sich, wer uns eigentlich gerade regiert.“
In einem Punkt ist er bei Merz. „Wenn jemand demokratisch gewählt ist, kann ich die Zusammenarbeit von vornherein nicht blockieren. Ich kann nicht fünf Jahre die Hände in den Schoß legen und sagen, mit dem arbeite ich nicht.“ Trotzdem: „Wenn sich eine Konstellation ergeben würde, bin ich lieber Opposition, als mit der AfD zusammenzuarbeiten.“
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