Eine Woche nach tödlichem Unfall in Lünen Polizei: „Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang“

„Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang“
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Rund eine Woche nach dem tragischen Unfalltod einer 16-jährigen Schülerin in Lünen stehen der Ermittlungen zur Unfallursache noch ganz am Anfang. Das berichtete ein Sprecher der Polizei auf Anfrage. Demnach laufe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den Lkw-Fahrer, einen 45 Jahre alten Mann.

Der Mann war mit seinem Lkw am Morgen des 25. März von der Kurt-Schumacher-Straße aus Richtung Gahmen kommend nach rechts auf den Parkplatz des Edeka abgebogen. Dabei übersah er die 16-jährige Radfahrerin und überrollte sie. Sie starb noch an der Unfallstelle.

Der 45-Jährige selbst musste nach dem Unfall mit einem Schock im Krankenhaus behandelt werden, hat es aber inzwischen wieder verlassen. Seelsorger betreuten die Beteiligten noch an der Unfallstelle, ein spezialisiertes Verkehrsunfallteam sicherte stundenlang die Spuren.

Die Stadt hat im Rathaus ein Kondolenzbuch ausgelegt.
Die Stadt hat im Rathaus ein Kondolenzbuch ausgelegt. © Torsten Storks

Ergebnisse in einigen Wochen

Mit Ergebnissen sei erst in einigen Wochen zu rechnen, erklärt ein Sprecher der Dortmunder Polizei auf Anfrage. Zudem stünden auch noch Vernehmungen aus, etwa des Unfallfahrers. „Je schwerwiegender das im Raum stehende Delikt, desto umfangreicher die Ermittlungsarbeiten“, erklärt der Sprecher, die Polizei stehe noch ganz am Anfang. Noch könne er nicht sagen, ob der Lkw einen Abbiegeassistenten verbaut habe und mit welcher Geschwindigkeit der Lkw abgebogen sei.

Nach dem Ende der Ermittlungen übergibt die Polizei die Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft. Die entscheidet dann, ob Anklage erhoben wird. Bis zu einem möglichen Gerichtsverfahren habe es in vergleichbaren Fällen schon bis zu einem Jahr gedauert. Noch sei indes gar nicht klar, ob es überhaupt zu einem Verfahren komme.

Betroffenheit in der Stadt

Die Betroffenheit nach dem Tod der 16-jährigen Schülerin des Gymnasiums Altlünen war groß in der Stadt. Die Schule richtete einen Gedenkraum ein, der Verein „Lüner helfen Lünern“ sammelt Spenden, um der Familie die Beerdigung in der Heimat zu ermöglichen.

Die Jugendliche war vor etwa zwei Jahren mit ihrer Familie aus der Ukraine nach Lünen gekommen. Der ADFC hat zudem eine Gedenkfahrt organisiert, die am Freitag (4.4.) um 16 Uhr am Marktplatz starten soll und zur Unfallstelle führen wird, wo ein Ghostbike als sichtbares Zeichen für den tödlichen Unfall aufgestellt werden soll.