Nach tödlichem Unfall - „Ghostbike“ und Gedenkfahrt für Alesja (✝16) Vom Marktplatz zur Unfallstelle

Nach tödlichem Unfall: Gedenkfahrt und „Ghostbike“ für Alesja (✝16)
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An der Unfallstelle an der Kurt-Schumacher-Straße in Lünen hat sich schon jetzt ein Gedenkort für die bei einem Unfall tödlich verunglückte Alesja (✝16) entwickelt: Mit Teddybären, persönlichen Botschaften, Blumen und Kerzen drücken die Trauernden dort ihre Anteilnahme aus. Am Freitag, 4. April, wird eine weitere sichtbare Erinnerung an das tragische Ereignis hinzukommen. Der ADFC-Lünen wird dort ein sogenanntes „Ghostbike“ aufstellen.

Vorher, schreibt der ADFC in einer Mitteilung, soll ab 16 Uhr ein „SilentRide“, also eine Gedenkfahrt mit Fahrrädern, am Willy-Brandt-Platz starten. Schweigend sollen die Radfahrer in langsamem Tempo rund fünf Kilometer vom Marktplatz bis zur Unfallstelle fahren. „Die Polizei wird die Teilnehmer begleiten und eine sichere Fahrt zur Unfallstelle gewährleisten“, schreibt der ADFC weiter. Gegen 16.30 Uhr soll das Ghostbike im Rahmen einer Gedenkminute aufgestellt werden.

Drei weitere Ghostbikes

„Es wäre wünschenswert, dass möglichst viele Lüner Bürger am SilentRide teilnehmen oder direkt an der Unfallstelle an der Kurt-Schumacher-Straße beim Aufstellen des Ghostbikes dabei sind. Hiermit können die Teilnehmenden zum Ausdruck bringen, dass ihnen die Sicherheit der Radfahrer in Lünen ein Anliegen ist“, heißt es in der Mitteilung.

Die weiß lackierten Fahrräder werden seit 2003 weltweit und seit einigen Jahren auch in Dortmund oder in Lünen in Gedenken an gestorbene Radfahrer aufgestellt. „Sie sind eine Erinnerung daran, dass Radfahrer ein Anrecht auf sichere Straßen haben und mahnen alle Verkehrsteilnehmer zu einem rücksichtsvollen Umgang miteinander. Radfahrer haben keine Knautschzone“, so der ADFC Lünen.

Drei weitere Ghostbikes stehen schon im Lüner Stadtgebiet nach tödlichen Unfällen an der Kurler Straße, der Moltkestraße und ein weiteres an der Kreuzung Preußenstraße/Kurler Straße.

Die Betroffenheit in Lünen ist nach dem schweren Unfall weiterhin groß. Notfallseelsorger waren am Gymnasium Altlünen im Einsatz, wo die 16-Jährige, die vor zwei Jahren aus der Ukraine nach Lünen kam, die zehnte Klasse besuchte. In einem „Raum der Stille“ können die Mitschülerinnen und Mitschüler ihrer Trauer Ausdruck verleihen. Die 16-Jährige wurde bei dem Unfall von einem abbiegenden Lkw überrollt.

Indes hat der Verein „Lüner helfen Lünern“ ein Spendenkonto eingerichtet. Mit dem Geld soll der Familie unter anderem ermöglicht werden, eine Bestattung in der Ukraine zu finanzieren.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. März 2025.