
„Denke ich an den Tobiaspark in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Ich kann nicht mehr die Augen schließen. Und meine heißen Tränen fließen.“
Ganz so schlimm wird es wohl nicht sein, trotzdem beschreiben diese Verse in Anlehnung an Heinrich Heines Gedicht „Nachtgedanken“ die Wahrnehmung der Tobiaspark-Anwohner. Die halten die aus ihrer Sicht stetig zunehmenden Störungen in den Abendstunden bis tief in die Nacht durch rumpöbelnde Jugendliche sowie alkoholisierte Ruhestörer nach eigenen Angaben nicht mehr aus. Aus diesem Grund ist nicht nur die Zahl der bei der Polizei eingegangenen Beschwerden in den vergangenen zwei Monaten gestiegen - und damit deren Einsätze.
Nach etlichen telefonischen Beschwerden bei der Stadt haben einige Anwohner erst vor wenigen Tagen die Verwaltung schriftlich aufgefordert, dem nächtlichen Theater im Tobiaspark endgültig einen Riegel vorzuschieben. Das ist leichter gesagt beziehungsweise geschrieben, als getan. Die von der Stadt angekündigten Verbotsschilder für den Park werden das Problem definitiv nicht lösen.
Vielmehr zeigt das Fallbeispiel Tobiaspark die Grenzen von Politik und Verwaltung auf. Nicht jedes vermeintliche Sicherheitsproblem lässt sich durch mehr Personal lösen. Eine 24-Stunden-Kontrolle sieben Tage die Woche durch städtische Ordnungskräfte ist unbezahlbar. Und die Polizei kann auch nicht überall sein. Ehrlich gesagt wird den Anwohnern nichts anderes übrig bleiben, als die Zähne zusammenzubeißen und darauf zu hoffen, dass die Ruhestörer früher oder später weiterziehen - spätestens im Herbst oder Winter.