Rund 1,1 Millionen Euro nahm die Stadt Lünen im Jahr 2023 durch Verwarnungen und Bußgelder im Straßenverkehr ein. Ein wichtiger Teil hierbei: der Superblitzer Willi. Auch wenn für 2024 noch keine genauen Daten vorliegen, ist anzunehmen, dass die Einnahmen in einem ähnlichen Bereich – wenn möglich sogar höher – liegen.
Anlass für die Vermutung sind Werte aus der ersten Zeit, als der sogenannte Enforcement Trailer eingeführt wurde. Bereits im ersten Monat verzeichnete das Messgerät mehr als 2000 Geschwindigkeitsvergehen und spielte der Stadt 81.640 Euro ein. Zur Erinnerung: Der Superblitzer mit Namen Willi ist seit September 2023 aktiv.
Vertrag noch bis November 2025
Zum Hintergrund: Im Juni 2023 beschloss der Stadtrat die Anschaffung der Geschwindigkeitsmessanlage. Wenige Monate später wurde das Gerät zum ersten Mal aufgestellt. Seitdem läuft die Leihe des Blitzers, die bisher einmal verlängert wurde. „Der Vertrag über den Enforcement Trailer ‚Willi‘ wurde im vergangenen Jahr verlängert und läuft noch bis zum 30. November 2025“, teilt Stadtsprecher Daniel Claeßen auf Anfrage mit.
Die Frage, ob die Stadt eine Verlängerung dieser Leihe plant, ließ die Verwaltung unbeantwortet. Jährlich kostet die Stadt das Gerät eine Leihgebühr in Höhe von 84.000 Euro. Kosten für die Reparatur hat die Kommune übrigens nicht. Denn: Bei der Leihe sind alle Ausbesserungen im Preis mit enthalten.

Im Zusammenhang mit dem Superblitzer und der Tatsache, dass die Stadtverwaltung keine Blitzer-Standorte mehr mitteilt, hatte die Stadt Lünen auch den Willi der Woche eingeführt. Wöchentlich wird mit diesem Titel derjenige gekürt, der mit dem größten Geschwindigkeitsverstoß auf den Straßen der Kommune unterwegs war.
Vorerst kein zweiter Blitzer
Darüber hinaus hatten die Grünen im Februar des vergangenen Jahres angeregt, einen zweiten Enforcement Trailer anzuschaffen. Dieser sollte zur „Erhöhung der Einnahmen zur Konsolidierung des Haushaltes durch verursachergerechte Gebühren“ beitragen.
Seitens der SPD-Fraktion gab es jedoch Bedenken, dass diese Anschaffung den Eindruck erwecken könnte, dass es hier vordergründig nicht um die Verkehrssicherheit geht, sondern um Geldeintreibung. Daraufhin zogen die Grünen den Antrag an den Ausschuss für Sicherheit und Ordnung zurück.
Auf Nachfrage der Redaktion teilt Stadtsprecher Daniel Claeßen zudem mit: „Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es Seitens der Stadtverwaltung keine Überlegungen, einen weiteren Enforcement Trailer anzuschaffen.“