BVB-Aufkleber auf der Linse des Superblitzers: Der aktuelle Fall aus Lünen ist längst nicht der erste Angriff auf Blitzer in der Region. Wir zeigen kuriose Fälle aus der Vergangenheit.
Bereits im März dieses Jahres wurde ein Blitzer-Anhänger in Hamm Opfer von Vandalismus. Die Polizei bezifferte den entstandenen Sachschaden auf etwa 300 Euro. Zum Ärger des Täters konnte die robuste Anlage trotz des Anschlags weiterhin Geschwindigkeitsverstöße aufzeichnen.
Angriff mit Molotow-Cocktail
Ebenfalls in März ereignete sich in der Stadt Herten ein besonders heftiger Vorfall. Kurz nachdem der sogenannte Panzerblitzer, auch „Ursula“ genannt, aufgestellt worden war, musste die Feuerwehr bereits einen Brand löschen. Während diese Radaranlage zuvor schon Ziel von Farbattacken und roher Gewalt war, handelte es sich hierbei um den ersten bekannten Molotow-Cocktail-Angriff auf einen Blitzer in der Region. Das zog eine Ermittlung wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung nach sich.
Im August traf es dann die Kreisverwaltung Unna. Der Superblitzer in Kamen wurde trotz schusssicherem Gehäuse und Alarmschutz mit Farbspray attackiert. Der Blitzer hatte seinen Standort zu dieser Zeit an der Robert-Koch-Straße. Der Schaden durch die Farbattacke beeinträchtigte die Funktion der Anlage nicht. Ein Zeichen dafür, dass selbst modernste Sicherheitsmaßnahmen vor derartigen Taten schützen können.

Ein weiterer Fall im Dezember 2022 zeigt, dass die Angreifer trotz ihrer Bemühungen nicht immer Erfolg haben. Der Superblitzer in Kamen fiel einem Farbanschlag zum Opfer, arbeitete aber überraschenderweise trotz der schwarzen Farbe auf seiner Sichtfläche weiter und lieferte wertvolle Messergebnisse.
Anfang Dezember vergangenen Jahres wurden hier 194 Fahrzeuge gemessen, wovon 177 Fälle verwertbare Daten erbrachten. Dieses Ereignis beweist die Widerstandsfähigkeit und Effektivität der eingesetzten Geschwindigkeitsmessanlagen.
Im Kreis Unna häuften sich vor allem in der Anfangsphase im Jahr 2022 die Attacken auf den Superblitzer. „Zuletzt ist es deutlich weniger geworden“, sagt Kreissprecherin Leonie Joost.
Attacke mit Spitzhacke
Im April des vergangenen Jahres ist ein Blitzer-Anhänger auf der A4 in der Nähe von Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis durch eine unbekannte Person zerstört worden. Die Detonation war so heftig, dass die Apparatur zur mobilen Geschwindigkeitsüberwachung mehrere Meter in die Luft gewirbelt wurde. Die Ermittler konnten zunächst nicht feststellen, mit welchem Sprengstoff der Anhänger gesprengt wurde. Der entstandene Schaden wurde von der Polizei auf einen Wert von über 10.000 Euro geschätzt.
Im Dezember 2021 wurde die Stadt Bielefeld Schauplatz eines Angriffs. Unbekannte Täter übten sich dort in roher Gewalt und attackierten eine Blitzanlage mit einer Spitzhacke. Dabei richteten sie großen Schaden an, konnten das Innere der Anlage aber nicht erreichen. Der Sachschaden an den vier Panzerglasscheiben war erheblich. Trotzdem blieb die eigentliche Technik unbeschädigt.
Die Liste der Vandalismus-Akte ist lang - auch in Castrop-Rauxel kam es im Oktober 2020 zu wiederholten Farbattacken auf fest installierte Blitzsäulen sowie auf den Anhängerblitzer „Gunther“. Diese Vorfälle legen nahe, dass trotz der ständigen Bedrohung durch Vandalen, die Geschwindigkeitsüberwachungstechnik in der Region durchwegs robust und weiterhin funktionsfähig bleibt.
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