Der neue Superblitzer des Kreises Unna steht seit Dienstag (25. Januar) an der Friedhofstraße in Holzwickede.

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Erste Bilanz des Superblitzers überrascht sogar die Bußgeldstelle

rnVerkehrsüberwachung

Seit drei Wochen ist der neue Superblitzer des Kreises Unna jetzt im Einsatz. Er stand erst mitten in Unna, dann an der B1 und zuletzt in Holzwickede. Die ersten Zahlen überraschen den Kreis.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 31.01.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Christian Bornemann ist als Sachgebietsleiter Bußgeldstelle und Verkehrssicherung beim Kreis Unna so etwas wie der „Chef“ des neuen Superblitzers, den der Kreis Unna zunächst für dieses Jahr von einer Firma aus Wismar gemietet hat.

Die große graue Kiste mit dem Kennzeichen HWI ist nun seit drei Wochen im Einsatz. Zunächst stand sie sieben Tage an der Friedrich-Ebert-Straße in Unna, ganz in der Nähe des Kreishauses. Dann folgten sechs Tage an der B1 nahe Unna-Stockum und zuletzt (seit Dienstag, 25. Januar) wurde der „Enforcement Trailer“ an der Friedhofstraße in Holzwickede gesichtet.

Christian Bornemann ist Sachgebietsleiter Bußgeldstelle und Verkehrssicherung beim Kreis Unna.

Christian Bornemann ist Sachgebietsleiter Bußgeldstelle und Verkehrssicherung beim Kreis Unna. © Linda Peloso

Die Auswertung der Bilder dauert naturgemäß ein paar Tage, weshalb für den Standort in Holzwickede noch keine Bilanz gezogen werden kann. Auch für den Einsatz an der B1 ist dies noch nicht detailliert möglich. Was Christian Bornemann aber sagen kann, ist dies: „Es kam für uns unerwartet, dass an der B1 deutlich weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen wurden als an der Friedrich-Ebert-Straße.“ Etwas über 600 seien es gewesen an der Bundesstraße zwischen dem Aufbau am Dienstag und Abbau am Montag.

An der Friedrich-Ebert-Straße stand der Blitzer zwar einen Tag länger, erwischte aber auch deutlich mehr Temposünder – nämlich exakt 943. „Das hat uns schon überrascht“, sagt Bornemann. Wenn 500 erwischt worden wären, hätte er das im Vorfeld schon für viel gehalten, so die Einschätzung des Fachmanns.

Ein Raser war mehr als doppelt so schnell wie erlaubt

Für den Einsatz in der Nähe des Kreishauses vom 10. bis 17. Januar hat er schon eine ziemlich genaue Auswertung vorliegen. Von den 943 Fahrerinnen und Fahrern, die zu schnell waren, erwarte nur einen ein Fahrverbot, weil er die zulässigen 30 km/h um mehr als 31 km/h überbot. Bei 14 weiteren sei es noch offen: Sie waren mehr als 20 km/h zu schnell. „Wenn sie letztes Jahr schon mal mit mehr als 20 km/h zu schnell erwischt wurden, droht auch ihnen ein Fahrverbot“, erklärt Bornemann.

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In allen anderen Fällen gebe es ein Verwarnungsgeld für Geschwindigkeitsüberschreitungen von über 10 oder 15 km/h.

Dass der Superblitzer seinen Standort wöchentlich wechselt, ist übrigens nicht in Stein gemeißelt, „wir sind ja noch im Testbetrieb“. Es werde aber erstmal so beibehalten, so Bornemann.

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Zum Standort in Holzwickede hat er übrigens eine Frage aus der eigenen „Mannschaft“ erhalten – und zwar die, warum der Blitzer so relativ weit weg von der Gefahrenstelle, in diesem Fall einem Kindergarten, stehe. Bornemann erklärt: „Die Messung erfolgt 70 Meter vor dem Standort, also ziemlich genau vor dem Kindergarten.“