Superblitzer auf Radweg Radfahrer sind in Lünen nur Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse

Radfahrer sind in Lünen nur Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse!
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Radfahrer sind in Lünen nur Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse!

Dass der Superblitzer Willi in Lünen ein Ärgernis für manchen Autofahrer ist, der auf den Straßen der Lippestadt schneller als erlaubt unterwegs ist, ist kein Geheimnis. Doch nun sorgte der Blitzer auch bei Radfahrern für ordentlich Zündstoff. Denn der Enforcement Trailer wurde auf der Kreuzstraße in Niederaden auf einem Radweg abgestellt. Besonders in Dunkelheit werde der von Radfahrern übersehen, moniert ein Anwohner. Die Stadt widerspricht: Durch Reflektoren sei der Blitzer sehr wohl zu erkennen. Und auch auf dem Radweg dürfe er stehen, falls kein anderer Platz zur Verfügung steht.

Komplizierte Verkehrsführung

Für alle Radfahrer ist diese Argumentation ein Schlag ins Gesicht. Denn es ist bei weitem nicht der einzige Fall, der in Lünen zeigt: Radfahrer sind nur Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Radwege sind in einem schlechten Zustand oder gar nicht erst vorhanden – Vorfahrt haben Radfahrer nur selten und große Kreuzungen wie die an der Konrad-Adenauer-Straße/Moltkestraße sind in erster Linie für Autos gestaltet. Die Abbiege-Regelung wird so kompliziert und unverständlich gestaltet, dass es ein Erklär-Video der Polizei braucht. Dass Willi nun legal auf dem Radweg abgestellt und so zur Gefahr für Radfahrer wird, ist ein fatales Signal der Stadt an alle, die lieber auf zwei Rädern in der Stadt unterwegs sind. Und wenn am Straßenrand oder einer Parkbucht eben kein Platz für den Blitzer ist, dann muss eben ein anderer Ort gewählt werden!