Die Spuren des Sturms sind in Lünen am Freitagmorgen (23. Juni) deutlich zu sehen: Auf den Straßen häufen sich Blätter und vereinzelt Äste, die durch den starken Regen und die Windböen in der Nacht auf den Boden gefallen sind. Sturmtief Lambert haut auch in Lünen gewütet.
Allerdings hält sich der Schaden wohl vergleichsweise gering. „Man hätte mehr erwartet“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr Lünen am Freitagmorgen auf Anfrage der Redaktion. „Lünen hatte mit zehn wetterbedingten Einsätzen unter dem Strich Glück und größere wetterbedingte Schäden sind, soweit uns bekannt, ausgeblieben“, sagt Dr. Christian Märkert, Leiter der Feuerwehr Lünen.
Letzter Einsatz um 3.48 Uhr
Unruhig wurde es für die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Lünen sowie der Löschzüge Lünen-Mitte und Nordlünen Alstedde der Freiwilligen Feuerwehr aber in der Nacht, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Der erste Einsatz im Zusammenhang mit dem Starkregen erreichte die Feuerwehr Lünen am Freitag um 0.29 Uhr: Wasser lief in eine Wohnung an der Münsterstraße. Im Anschluss waren es dann vor allem Bäume, die die Feuerwehr forderten. Bäume kippten etwa in der Cappenberger Straße, der Moltkestraße und der Konrad-Adenauer-Straße um, in der Christian-Morgenstern-Straße auf ein geparktes Auto.
Der letzte „Wetter-Einsatz“ der Nacht erwartete die Feuerwehr um 3.48 Uhr am Hülshof in der Geist. Ein massiver Ast war hier aus einem Baum gebrochen und fiel auf einen am Straßenrand geparkten Klein-Lkw. Die Einsatzkräfte zerkleinerten ihn mit einer Säge und räumten das Holz zur Seite.

Feuerwehr-Chef Märkert bilanzierte: „Der Blick in andere Städte, die es deutlich stärker getroffen hat, zeigt aber auch, dass es richtig und wichtig ist, die Bevölkerung frühzeitig zu warnen, etwa über die NINA-App.“
Märkert erklärt dazu weiter: „Zum Teil kann die Intensität eines Wetterereignisses lokal oder regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Wo beispielsweise eine Gewitterzelle wie stark trifft, ist deshalb oft erst kurzfristig klar. Wenn man Warnungen aber erst dann veröffentlichen würde, könnte das fatale Folgen haben.“ Der Leiter der Feuerwehr Lünen appelliert daher, Warnungen immer ernst zu nehmen. „Auch dann, wenn die Lage, vor der gewarnt wurde, vielleicht die letzten drei Male nicht so eingetroffen ist.“
Beeinträchtigt war am Morgen aber die Bahnstrecke zwischen Lünen und Werne: Wegen Gewitterschäden fuhren zwischen 6 und 10 Uhr keine Züge. Der Grund: eine Oberleitungsstörung.
Sturm in Werne, Selm und Lünen: Feuerwehren mit jeweils mehreren Einsätzen in der Nacht
Sturm in Nordkirchen: Bauzaun umgerissen, Wasser in Wohnungen und Baum auf der Straße
RB 50: Züge fahren nach Ausfall wieder: Fahrten verspäten sich