Streik von Verdi in Lünen „Eine Respektlosigkeit gegenüber Beschäftigten“

Streik von Verdi: „Eine Respektlosigkeit gegenüber Beschäftigten“
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Im Rathaus in Lünen sowie bei den Stadtwerken, der SAL und der Sparkasse an der Lippe war am Montag deutlich weniger los als gewöhnlich. Der Grund: Es wurde gestreikt. Verdi und die Arbeitnehmer fordern eine Erhöhung des Gehaltes um acht Prozent, mindestens aber um 350 Euro.

Die Gehälter während der Ausbildung und das Praktikumsentgelt sollen um 200 Euro angehoben werden und es soll drei Urlaubstage mehr geben. „Dazu kommt eine deutliche Erhöhung bei Zulagen und Zuschlägen“, sagt der Gewerkschaftssekretär von Verdi, Christian Seyda, im Gespräch mit der Redaktion.

Eine Forderung, auf die die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde nicht eingehen möchten – ganz im Gegenteil. „Sie wollten viele der Forderungen direkt abbügeln. Die Arbeitgeber haben in der ersten Runde kein Angebot vorgelegt, was schon einer Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten gleichkommt“, findet Seyda.

Viele Menschen, teilweise in gelben Westen und mit Fahnen, stehen auf dem Europaplatz in Lünen.
Laut Seyda waren ungefähr 350 Menschen in Lünen am Streik beteiligt. © Konietzka

Zeichen der Wertschätzung

Ein Affront in den Augen Verdis und der Arbeitnehmer. Für Seyda wären die Gehaltserhöhung und die zusätzlichen freien Tage ein Zeichen der Wertschätzung. „Das fehlt auf der Arbeitgeberseite bisher wirklich völlig. Tatsache ist, dass die Kolleginnen und Kollegen hier vielfach wirklich bis zum Anschlag arbeiten. Sie gehen wirklich bis an ihre Grenze und darüber hinaus, um den öffentlichen Diensten am Laufen zu halten.“

Dementsprechend sei es von der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar abhängig, ob und wie es mit den Streiks in Lünen weitergehen wird. „Hier ist das die Auftaktveranstaltung“, so Seyda. Nach seinen Schätzungen hatten sich rund 350 Menschen an dem Streik in Lünen beteiligt. Neben Seyda selbst gab es Redebeiträge von einem Vertreter des DGB und der Sparkasse. „Auch die Jugend wird zu Wort kommen, da wird es um die 200 Euro monatliche Erhöhung gehen“, erklärt Seyda.

350 Menschen in Lünen streiken

Der nächste Streik findet am Donnerstag, 13. Februar, in Dortmund statt. Es wird zwei Routen geben, die beide um 12 Uhr auf dem Friedensplatz enden werden. Der erste Demonstrationszug startet um 8.30 Uhr am Klinikum Nord, der zweite um 8 Uhr an der „Alten Straße“. „Wir wollen vor der zweiten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche ein starkes Zeichen setzen, dass wir ein verhandlungsfähiges Angebot von den Arbeitgebern erwarten. So wie jetzt kann es nicht weitergehen“, erklärt Pamela Strutz, Bezirksgeschäftsführerin von Verdi des Bezirks Dortmund.

In gelben Westen und mit Verdi-Fahnen streikten die Menschen.
In gelben Westen und mit Verdi-Fahnen streikten die Menschen. © Konietzka