Streckensperrung zwischen Lünen und Dortmund Kontrollfahrt entscheidet kommende Woche über Freigabe

Kontrollfahrt entscheidet über Freigabe der Bahnstrecke zwischen Lünen und Dortmund
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Für viele Bahnfahrenden gestaltet sich diese Woche wegen des GDL-Streiks ziemlich anstrengend und zeitaufreibend. Pendlerinnen und Pendler aus Lünen bekommen davon eher wenig mit, denn die Strecke Richtung Dortmund ist seit dem 27. Dezember gesperrt. Und auch die Fahrten nach Münster und Enschede laufen fast nach dem normalen Fahrplan. Nur der Schienenersatzverkehr könnte die Gemüter erhitzen. Doch der ist kommende Woche vielleicht schon Geschichte.

Laut der Deutschen Bahn gilt die Sperrung voraussichtlich bis zum 16. Januar. Ob dieses Datum auch eingehalten werden kann, ist stark abhängig von der Situation am Bahndamm nahe der Kamener Straße. Denn dieser war durch das Lippe-Hochwasser mit Wasser vollgelaufen. Aus Sicherheitsgründe hat sich der Bahnkonzern dann für eine Sperrung entschieden. Die Linien RB50 und RB51 fallen zwischen Lünen und Dortmund seitdem aus.

Der rechte Gehweg ist derzeit an der Kamener Straße gesperrt. Grund dafür ist die Kälte, die das aus dem Bahndamm herauslaufende Wasser gefrieren lässt und für Glätte sorgt.
Der rechte Gehweg ist derzeit an der Kamener Straße gesperrt. Grund dafür ist die Kälte, die das aus dem Bahndamm herauslaufende Wasser gefrieren lässt und für Glätte sorgt. © Weffers

Das Hochwasser zieht sich derzeit kontinuierlich zurück, erklärt eine Sprecherin der DB. Nur wenige Bäume und Büsche nahe des Bahndamms stehen im Moment noch im Wasser. Wo vor zwei Wochen noch brackig-braune Brühe zu sehen war, zeigt sich jetzt wieder eine grüne mit leichtem Reif bedeckte Rasenfläche.

Und - jetzt kommt die gute Nachricht für alle Bahnfahrenden: „Bisher konnten die Fachexperten der Deutschen Bahn keine Schäden an der Eisenbahnüberführung entdecken.“ Von den aktuell sehr kalten Temperaturen würde zudem keine Gefahr für das Bauwerk an der Kamener Straße ausgehen. Dass die Minusgrade aber trotzdem Einfluss auf die Lage vor Ort haben, zeigt sich am Gehweg. Dieser muss auf der rechten Seite gesperrt werde. Grund dafür ist die Kälte, die das aus dem Bahndamm herauslaufende Wasser gefrieren lässt und für Glätte sorgt.

DB zeigt sich zuversichtlich

Einen kleinen Dämpfer hat die DB-Sprecherin aber parat. Denn bisher konnten die Mitarbeitenden den Bahndamm und den Schienenoberbau auf dem Damm noch nicht vollständig untersuchen. Dies sei erst möglich, wenn sich das Wasser komplett zurückgezogen hat. Und genau das ist noch nicht der Fall. Die DB gibt sich aber zuversichtlich, dass die Strecke ab Mitte nächster Woche voraussichtlich wieder befahrbar ist.

Eine spezielle Kontrollfahrt Anfang kommender Woche ist schlussendlich entscheidend. „Wir schauen dabei, ob sich die Gleislage durch das Hochwasser verändert hat. Je nachdem wie hier die finalen Ergebnisse ausfallen, kann die Strecke entweder wieder freigegeben werden oder eben nicht“, so die DB-Sprecherin. Mit einer Freigabe würde auch der Schienenersatzverkehr, der aktuell dreimal in der Stunden zwischen Lünen und Dortmund verkehrt, eingestellt werden. Dann könnten Pendlerinnen und Pendler die Strecke Dortmund - Münster und Dortmund - Enschede wieder komplett mit dem Zug zurücklegen - ganz ohne Umstieg in den Bus.

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