Stadtwerke Lünen planen zwei Windenergieanlagen in Niederaden Eine davon im Naherholungsgebiet

Stadtwerke Lünen planen zwei Windenergieanlagen in Niederaden
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Drei neue Windenergieanlagen befinden sich in Lünen aktuell in Planung. Während für eine davon ein Standort in unmittelbarer Nähe des schon bestehenden Windrades an der Grenze zwischen Brambauer und Gahmen angedacht ist, könnten in Niederaden bald gleich zwei neue Windräder stehen.

Das geht aus einer Vorlage zur Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und -planung am 13. November (17 Uhr, Rathaus) hervor. Das Thema stand bereits bei der vergangenen Ausschusssitzung Anfang September auf der Agenda, ein Beschluss wurde damals aber auf die bald anstehende Sitzung vertagt.

Anlage im Südwesten von Niederaden geplant

Am weitesten fortgeschritten sind die Pläne für eine Windenergieanlage im Gebiet „Im Erlensundern“, ganz im Südwesten Niederadens in der Nähe der Bundesautobahn 2. Die Landnutzungsrechte für das Projekt sind bereits gesichert, es ist ein Windrad mit einer Gesamthöhe von 200 Metern geplant.

Die Kartierung läuft bereits und soll wahrscheinlich bis Mai 2025 abgeschlossen sein.

Die Stadtwerke möchten den Antrag zur immissionsschutzrechtlichen Genehmigung gerne bis zum 31. Dezember des kommenden Jahres stellen. Damit soll vermieden werden, dass durch den neuen Regionalplan des Landes Nordrhein-Westfalen bereits zu hohe Hürden für den Bau eines Windrades entstehen.

Der Regionalplan, der bis 2025 festgelegt werden soll, sieht bestimmte „Windenergiebereiche“ vor, außerhalb derer Windenergieanlagen nicht mehr privilegiert zulässig sind.

Ein Blumenfeld vor einem Windpark mit mehreren Windrädern
Die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf die Natur werden seit Jahren teils hitzig diskutiert. © picture alliance/dpa

Die Fläche Im Erlensundern wird momentan vor allem landwirtschaftlich genutzt, daneben prägt die Autobahn das Landschaftsbild. Laut Ausführungen der Stadtwerke wäre die neue Windenergieanlage aufgrund der ebenen Landschaft vor allem aus Niederaden und Dortmund-Lanstrop gut sichtbar.

Naherholungsgebiet beeinträchtigt

Ein weiteres Windrad, ebenfalls mit einer Gesamthöhe von 200 Metern, befindet sich für Niederaden-Nord in Planung. Grob gesagt kommt hier die Fläche in der Nähe der Seseke zwischen Niederaden und Oberaden in Frage. Der genaue Standort ist allerdings noch unklar, da ein Mindestabstand von 35 Metern zur Gasleitung eingehalten werden muss.

Das Gebiet wird durch Felder einer Baumschule genutzt und ist zudem ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die neue Windenergieanlage könnte aus Oberaden und Niederaden gut sichtbar sein. Durch die „optische Fernwirkung“ des Windrades sei von einer Beeinträchtigung der Erholungsfunktion des Gebietes auszugehen, schreiben die Stadtwerke.

Dennoch werden beide Standorte, sowohl Im Erlensundern als auch Niederaden-Nord, grundsätzlich als geeignet eingestuft. Dies gilt ebenfalls für den Standort in Brambauer.

Laut Beschlussvorschlag stellt der Ausschuss das „gemeindliche Einvernehmen“ im Rahmen des Genehmigungsverfahrens in Aussicht. Das bedeutet, dass die Planung der Windenergieanlagen im Einvernehmen mit der Kommune erfolgt. Somit könnte die Entscheidung zugunsten der Anlagen nicht vor dem Hintergrund des neuen Regionalplans ausgesetzt werden.

Zum Thema

Infoveranstaltung in Niederaden

Der SPD-Ortsverein Niederaden hat für Mittwoch (6. November) eine Infoveranstaltung zum Thema „Windenergie in Niederaden“ angekündigt. Dabei werden Vertreter der Stadtwerke das Thema noch einmal vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen. Beginn ist um 17 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Niederaden (Niederadener Straße/Im Dorf).