Er sei noch recht glimpflich davongekommen, postet Lünens Beigeordneter und Stadtkämmerer Dr. André Jethon (52) im sozialen Netzwerk Facebook. Mit seinem Fahrrad wollte der passionierte Radfahrer am 11. Oktober während einer Tour in Münster ein Pflanzbeet umfahren. Dabei blieb er mit einer Pedale in einem Zaun hängen. Einen Fahrradhelm trug er damals nicht. Der harte Aufprall auf den Kopf hätte auch anders enden können. André Jethon sei zutiefst dankbar. Dennoch blieb der schwere Fahrradunfall „aus eigener Unachtsamkeit“ nicht ohne Folgen.
Neben diversen Gesichtsverletzungen zog sich der Stadtkämmerer bei dem Sturz ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Er habe immer wieder kurzzeitig das Bewusstsein verloren und kann sich nicht an alle Details nach dem Unfall erinnern. Dank beherzter Mitmenschen kam André Jethon mit dem Rettungswagen in die Raphaelsklinik Münster. Drei Nächte musste er bleiben und ist inzwischen wieder zuhause. Es ginge ihm den Umständen entsprechend gut. Das Schädel-Hirn-Trauma müsse er auskurieren, die Schnitte und Prellungen im Gesicht müssten verheilen. Wann er wieder in Lünen im Dienst sein werde, könne er jetzt noch nicht sagen.
Viele Genesungswünsche
Seit er seinen Sturz öffentlich gemacht hat, erreichen ihn viele gute Wünsche aus Lünen. „Ich wünsche dir alles erdenklich Gute - auch das wirst du schaffen“, heißt es da oder „Auch aus Marokko die besten Genesungswünsche! Kommen Sie bitte bald wieder auf die Beine! Lünen braucht Sie!“ André Jethon hat sich ganz bewusst öffentlich gemeldet. „Ich wollte mich bei denjenigen bedanken, die sich schon bei mir gemeldet hatten, und all diejenigen in Kenntnis setzen, die es noch nicht wussten“, lässt er auf Nachfrage der Redaktion über die Pressestelle der Stadt Lünen erklären. „Ich habe mich über jeden Genesungswunsch sehr gefreut.“
Seit Januar 2023 ist André Jethon im Lüner Rathaus für die städtischen Finanzen zuständig. Punktuell ist er auch in der Lippestadt mit dem Dienstrad unterwegs. In seiner Funktion als Stadtkämmerer hat er sich mehrfach kritisch in Richtung Bund und Land geäußert. Denn die finanziellen Belastungen für die Kommunen nehmen zu.
Im August 2024 zog der Stadtkämmerer die Reißleine und verhängte eine Haushaltssperre, um das ohnehin geringe Eigenkapital der Stadt zu schützen. Unvorhergesehene Kosten waren aufgetaucht. Pensionsrückstellungen in Höhe von 6,5 Millionen Euro für verbeamtete Beschäftigte, die laut Gutachten im Haushalt berücksichtigt werden müssen. Seitdem darf in Lünen nur noch Geld für Notwendiges ausgegeben werden.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. Oktober 2024.