Stadt Lünen will neue Kita-Plätze schaffen Neubauten haben auch Schließungen zur Folge

Stadt will neue Kita-Plätze schaffen: Auch Schließungen sind die Folge
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Der Bedarf an Kita-Plätzen in Lünen steigt, die Warteliste für die Kinderbetreuung ist lang – gerade bei Kindern unter drei Jahren. Um der Nachfrage gerecht zu werden, sollen in den kommenden Jahren neue Einrichtungen entstehen. Aber auch bestehende Kitas werden ergänzt.

Mit der Eröffnung einer Nebenstelle der Awo-Kita „Pusteblume“ an der Preußenstraße im August wurden zuletzt 75 neue Betreuungsplätze in vier Gruppen geschaffen. 16 Plätze davon sind aktuell für „U3“-Kinder reserviert. Allerdings soll der Neubau der Einrichtung langfristig das Altgebäude am Alten Postweg ersetzen.

Ähnliches gilt auch bei dem Projekt, das auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule in Wethmar umgesetzt wird. Zusammen mit einer Flüchtlingsunterkunft soll dort Raum für die Betreuung von fünf Gruppen in der Straße Am Diek entstehen, was 80 bis 90 Kita-Plätzen entspricht.

Der Neubau soll die bestehende evangelische Kita Dorfstraße samt Zweigstelle in der Willi-Melchers-Straße ersetzen. „Durch diesen Ersatzbau werden – abhängig von der letztendlichen Gruppenstruktur – keine neuen Plätze geschaffen, sondern der dauerhafte Erhalt der Plätze gesichert“, teilt die Verwaltung mit.

Start im kommenden Jahr

Nachdem der Bebauungsplan im August beschlossen wurde, soll die Politik im November über den Träger der Einrichtung entscheiden. Der Start des Betriebs ist für das Jahr 2024 geplant. Mit Fertigstellung des Ersatzbaus läuft die Betriebserlaubnis der Zweigstelle aus.

Auch in Brambauer werden neue Kita-Plätze geschaffen, die zum Teil wieder an anderer Stelle wegfallen sollen. Auf 874 Quadratmetern wird der Neubau einer viergruppigen Kita umgesetzt. Dort können 75 Kinder – darunter 22 unter drei Jahren – betreut werden. Im Jahr 2024 soll die Einrichtung als Zweigstelle der Kita „Hokus Pokus“ in der Konradstraße eröffnet werden.

Im vergangenen Jugendhilfeausschuss teilte die Stadt mit, dass die dafür notwendigen Abrissarbeiten der dortigen Turnhalle kurz bevor stehen. Laut der Verwaltung soll „mittelfristig die Konradstraße aufgegeben werden und der Neubau als alleiniger Standort verbleiben“.

Weitere Überlegungen

Der Bau einer Kita im Neubaugebiet Sedanstraße in Lünen-Süd befindet sich aktuell in der Planung. Wer den Bau ausführt und von wem die Einrichtung betrieben wird, ist noch unklar. Fest steht: Drei Gruppen mit insgesamt 54 Plätzen (16 unter drei Jahren) sollen auf dem städtischen Grundstück unterkommen.

Mit Containern werden gelegentlich zeitlich befristete Übergangslösungen geschaffen.
Mit Containern werden gelegentlich zeitlich befristete Übergangslösungen geschaffen. © Archiv

Möglicherweise kann das Projekt durch eine bereits bestehende Straße losgelöst vom übrigen Baugebiet umgesetzt werden, sodass die Stadt mit einer Eröffnung im Jahr 2025 rechnet. Darüber hinaus gebe es Überlegungen und Anfragen für weitere Kita-Maßnahmen in Lünen. Sobald diese konkret genug sind, würden sie in die Übersicht der Stadt – die den politischen Entscheidungsträgern vorgelegt werden – aufgenommen.

Improvisation nötig

Die bisher festgelegten Maßnahmen reichen für die Betreuung nicht aus, weiß die Stadtverwaltung: „Für Kinder unter drei Jahren werden nach bisherigen Planungen beziehungsweise Prognosen der Kinderzahlen Plätze im Kitajahr 24/25 fehlen.“ Für eine Sicherstellung der Kinderbetreuung ist deshalb auch Improvisation nötig. „Ein Teil der bereitgestellten Plätze wird über zeitlich befristete Übergangslösungen (Container, Überbelegungen und Zusatzgruppen) bereitgestellt“, kündigte die Verwaltung an.

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