675-Jahr-Feier
Stadt Lünen streicht Aktionen zum Jubiläumsfest
Bei den geplanten Feierlichkeiten zum 675-jährigen Stadtjubiläum regiert bekanntlich der Rotstift. Entgegen früheren Aussagen der Stadt fällt aber nicht nur das 40.000 Euro teure, von der Sportjugend für Juni geplante internationale Zeltlager für Jugendliche ins Wasser.
Die Kunstaktion „Starke Orte“ war ursprünglich im Rahmen der diesjährigen Jubiläums-Feierlichkeiten geplant, fällt aber möglicherweise ins Wasser. Das Foto zeigt das „Gradierwerk“ der Lüner Kulturpreisträger Catharina und Dieter Wagner bei einer früheren Aktion unter dem gleichen Motto.
Das erklärten Horst Müller-Baß, Erster Beigeordneter, und Kulturbüro-Leiter Uwe Wortmann im Gespräch. Im Ausschuss für Kultur- und Europaangelegenheiten hatte Wortmann vor zwei Wochen noch erklärt, dass nur eine Veranstaltung ausfalle, nämlich das Zeltlager: „Ansonsten sind viele Sachen dabei, die wir kürzen mussten, die aber stattfinden.“ Damit gab sich der Ausschuss seinerzeit zufrieden. Nachfragen zu den Kürzungsplänen gab es keine. Mittlerweile steht fest:
Um noch mehr Geld zu sparen, hat sich die Verwaltungsspitze von drei Projekten verabschiedet, die auf Finanzspritzen angewiesen sind:
Dazu zählt die vom Förderverein für Kunst und Kultur geplante Präsentation des Lüner Hansetuchs am Jubiläumstag (4. Juli) in der Stadtgalerie. Hier spart die Stadt 10.000 Euro ein.Dazu zählt der vom Förderverein für Kunst und Kultur geplante Stadtrundgang „Kunst im öffentlichen Raum“. Die Kostenersparnis beträgt null Euro, da die Stadt für dieses Projekt keine Fördersumme in den Raum gestellt hatte. Ob die vom Kunstverein geplanten Projekte trotz fehlender städtischer Zuschüsse doch noch stattfinden, hängt davon ab, ob auf anderen Wegen Drittmittel der Finanzierung beschafft werden können. „Wir hoffen, dass wir für unsere Projekte Mittel aus der Kulturstiftung der Sparkasse erhalten“, sagte Jochen Otto vom Förderverein auf Nachfrage unserer Zeitung.Auf Drittmittel hofft auch Jürgen Larys´ „art ensemble Theater“ für das Projekt „Sterne und Staub Musiktheater“. Das wollte die Stadt ursprünglich mit 15 000 Euro unterstützen.Ohne städtische Gelder muss auch der City-Ring und das von ihm geplante Stadtmauerfest auskommen. Das wollte die Stadt ursprünglich mit 10 000 Euro mitfinanzieren.Ratssitzung am Abend
Ob es bei diesen Streichungen und Kürzungen bleibt, ist noch offen. Am Donnerstagabend traf sich der Rat der Stadt zur Verabschiedung des Haushalts 2016. Der Haushaltsplan sah vor, dass die Stadt 100.000 Euro für das Jubiläum in die Hand nimmt. Ursprünglich sollten es fast 200.000 Euro sein – ohne Sponsorengelder.