Die Stadt Lünen verhandelt nach wie vor mit der im rheinland-pfälzischen Neitersen ansässigen Axtone GmbH über den Kauf der brachliegenden Fläche an der Lüner Bergkampstraße. Der Spezialhersteller von Eisenbahntechnik (Blatt- und Schraubendruckfedern) hatte seine hiesige Filiale 2021 geschlossen. Wie Lünens Beigeordneter Dr. Christian Klicki im Gespräch mit unserer Redaktion sagte, sei der verwaltungsinterne Zeitplan wegen erheblicher Personalengpässe beim Bodengutachter nicht einzuhalten gewesen. Es liege eine Verzögerung von mehreren Wochen vor. Klicki: „Nach unserem Kenntnisstand sind die vorgenommenen Bodenproben derzeit in der geologischen Untersuchung. Nach Auswertung durch die beauftragende Firma Axtone wird die Stadt Lünen zu einer weiteren Verhandlungsrunde eingeladen - voraussichtlich in den nächsten Wochen.“ Dann sollen nach Angaben des Beigeordneten alle Details für einen möglichen Kauf geklärt werden: „Die Stadt bedauert die Verzögerung zulasten der Freiwilligen Feuerwehr Nordlünen/Alstedde. Wir sind bestrebt, einen schnellstmöglichen Abschluss hinzubekommen.“
Nach dem Abschluss sollen die politischen Gremien nach Angaben Klickis über die Ergebnisse informiert werden und dann final über den Erwerb der sanierten Fläche entscheiden.

Neues Feuerwehrgerätehaus
Wie berichtet, soll auf der brachliegenden Axton-Fläche ein neues Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug 6 (Nordlünen/Alstedde) mit angrenzender Rettungswache errichtet werden. Die Suche nach einem neuen Standort für den Löschzug läuft bereits seit Ende 2017. Dass das bisherige Domizil an der Florianstraße nicht mehr modernen Bedürfnissen entspricht, ist sowohl in der Verwaltung als auch der Politik unumstritten. Dass das Grundstück nicht ausreicht, um dort zu erweitern, ebenfalls.
Arnsberg gefragt
Klappt es mit dem Kauf der Axtone-Fläche an der Bergkampstraße, dann dürften frühere Pläne der Verwaltung und der Feuerwehr, die geplante neue Feuerwache für den freiwilligen Löschzug Nordlünen/Alstedde auf einer 20.000 Quadratmeter großen Freifläche an der Bergkampstraße zu bauen, endgültig vom Tisch sein. Den Weg dazu hatte der Stadtentwicklungsausschuss Ende 2022 gegen die Stimmen von Bündnis 90/Die Grünen und der Wählergemeinschaft Gemeinsam für Lünen (GFL) mehrheitlich frei gemacht. Was aber nicht heißt, dass es tatsächlich auch so kommen könnte. Denn das letzte Wort in der Sache hat die Bezirksregierung Arnsberg als Regionalplanungsbehörde.
Das hatte Stadtplaner Thomas Berger seinerzeit in der Ausschusssitzung erklärt. Danach sieht der Flächennutzungsplan der Stadt Lünen für die Fläche Landwirtschaft vor. Die Fläche ist Teil eines geschützten Landschaftsbestandteiles und Teil des Landschaftsplanes. Gleichwohl hatte sich Berger Ende 2022 optimistisch gezeigt, mithilfe der Feuerwehr die Regionalplanung von der Notwendigkeit des Baus einer neuen Wache in dem sensiblen Bereich mangels Alternativen überzeugen zu können.