Babyjahr 2023 im St. Marien Hospital Lünen Mädchen erobern sich den Spitzenplatz

Babyjahr im St. Marien Hospital: Mädchen erobern den Spitzenplatz
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Gemeinhin werden mehr Jungen als Mädchen geboren. In Lünen war es im St. Marien Hospital im vergangenen Jahr genau umgekehrt: 309 Mädchen haben die 306 Jungen leicht überflügelt. Mit 615 Geburten kann das Krankenhaus allerdings nicht an die Zahlen aus dem Jahr 2022 anknüpfen. Damals kamen mit 670 Kindern 55 Babys mehr auf die Welt. Der Rückgang liegt bei 8 Prozent.

Warum die Lüner weniger Kinder bekommen, darüber kann Chefarzt Dr. Donat Romann nur spekulieren. Möglicherweise spielen Krieg und Krisen in den Köpfen mancher Leute eine Rolle. Dagegen spricht jedoch, dass es zu jeder Zeit Gründe gab, sich gegen Kinder zu entscheiden. Hatte es in Lüner Familien noch vor Kurzem den Trend zum dritten Kind gegeben, sei auch das inzwischen eher rückläufig. Romann erlebt zunehmend auch bei Eltern mit Migrationsgeschichte die klassische Kleinfamilie.

Die gesunkenen Geburtenzahlen in Lünen decken sich mit der landesweiten Entwicklung. Demnach wurden in NRW nach ersten Schätzungen 156.300 Baby geboren, 5 Prozent weniger als im Jahr davor mit 164.496.

Dr. Donat Romann, Chefarzt der Frauenklinik am St. Marien Hospital.
Dr. Donat Romann ist Chefarzt der Frauenklinik am St. Marien Hospital in Lünen. © Magdalene Quiring-Lategahn (A)

Lüner Krankenhaus ist auf Notsituation vorbereitet

In Lünen war im vergangenen Jahr ein Baby so blitzschnell, dass die Mutter den Weg in die Klinik nicht mehr schaffte. Noch zuhause kam es auf die Welt. Ein anderes Baby wählte den Rettungswagen als Geburtsort. Acht Neugeborene sind als Akutnotfälle sicher im St. Marien Hospital entbunden worden, berichtet Donat Romann. Das Risiko, sie in weiter entfernte Kliniken mit Perinatalzentrum zu bringen, wäre zu hoch gewesen. „Wir sind auf solche Situationen vorbereitet“, so der Chefarzt. Regelmäßig trainierten die Teams der Geburtshilfe und der Anästhesie an einer mit Hightech versehenen Babypuppe, um im Extremfall aufeinander eingespielt zu sein. Wenn das Neugeborene in Lünen erstversorgt ist, werde es in eine Kinderklinik gebracht.

Gut angenommen werde das Angebot der Geburtshilfe am St. Marien Hospital, die Kaiserschnittgeburt durch ein Fenster im OP-Tuch verfolgen zu können. Bei der sogenannten First-Look-Sectio könne die Mutter aktiv mitpressen und der Vater schließlich die Nabelschnur durchtrennen. Das komme einer natürlichen Geburt deutlich näher.

Die jüngste Mutter in Lünen war 16 Jahre alt, die älteste 44. Auch im St. Marien Hospital bestätigt sich die Entwicklung, wonach sich Frauen später für ein Kind entscheiden.

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