Update Donnerstag (9. Februar, 12 Uhr)
Die Volksbank hat mitgeteilt, dass „es mindestens 14 Tage dauern wird, bis alle Schäden behoben sind.“ So lange wird die Filiale demnach geschlossen sein. Man werde alle Mitglieder, Kundinnen und Kunden über die Website, die Social Media-Kanäle und Aushänge an der Filiale rechtzeitig über die Wiedereröffnung informieren, hieß es.
Update Mittwoch (8. Februar, 18 Uhr)
Die Sprengung eines Geldautomaten in Lünen hat auch am Mittwoch (8. Februar) noch weitreichende Folgen. Die benachbarte Tedi-Filiale ist immer noch geschlossen. Die Wirkung der Explosion in der Nacht auf Dienstag (7. Februar) hatte auch den Laden getroffen. An der Tür des Geschäfts klebt weiterhin ein Papierschild mit der Aufschrift „geschlossen“, darunter steht eine Telefonnummer, an die sich scheinbar Kundinnen und Kunden wenden können bei Fragen.
„Da aktuell noch das genaue Ausmaß der Schäden festgestellt werden muss, können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt kein Wiedereröffnungsdatum für die Filiale nennen“, teilt die Pressestelle des Unternehmens am Nachmittag mit.

Ursprungstext vom 7. Februar:
Die Polizei sucht zwei Männer, die in der Nacht zu Dienstag, 7. Februar, in Lünen-Horstmar einen Geldautomaten gesprengt haben. Über das Ausmaß des von ihnen angerichteten Schadens machten bereits am frühen Morgen Fotos in den sozialen Netzwerken die Runde: Auf Facebook waren Aufnahmen zu sehen von der zerstörten Geldmaschine, zersplittertem Glas und unzähligen Papierfetzen auf dem Boden. Eine Zeugin schrieb, sie habe die Explosion wohl bis Lünen-Süd gehört.
Nach Angaben von Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt verschafften sich gegen 3.35 Uhr zwei bisher noch unbekannte Täter Zutritt zur Volksbank-Filiale am Baukelweg, neben Tedi, Rossmann und nahe des Rewe-Marktes. Wenig später war laut Zeugenaussagen die Detonation zu hören.
Zeugen sagten aus, dass die beiden Männer nach der Sprengung des Geldautomaten mit Taschen in den Händen in einen schwarzen, sportlichen Audi eingestiegen und in Richtung A2 weggefahren seien. Laut Nina Kupferschmidt sei das Fahrzeug zuvor an der Schlegelstraße gesehen worden.
Schaden im fünfstelligen Bereich
„Ich war heute Morgen vor Ort, die Eingangstür ist kaputt, das Glas ist gesprungen. Und auch einige Deckenpaneele hängen herunter“, sagt Norbert Mecklenburg, Leiter der Volksbank-Niederlassung Lünen. Der entstandene Schaden belaufe sich auf einen höheren fünfstelligen Betrag. Aufgrund des Schadens bleibt die Filiale für die kommenden Tage geschlossen. Kundinnen und Kunden sollten auf die Volksbank-Hauptstelle Lünen am Willy-Brandt-Platz ausweichen. Man sei froh, dass das Sicherheitskonzept der Bank funktioniert habe und „nur Sachschaden entstanden sei“, so Mecklenburg.
Die Sprengung am Baukelweg hatte jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Volksbank. Auch die direkt nebenan liegende Tedi-Filiale ist betroffen. Draußen an der Tür klebte am Dienstagvormittag ein Schild mit der Aufschrift „geschlossen“. Im Inneren hängen Teile der Decke herunter, die durch die Explosion nicht mehr in ihrer Verankerung geblieben sind. Die Sicherheit der Kundinnen und Kunden scheint so nicht mehr gegeben zu sein, sodass sich die Verantwortlichen entschlossen hatten, den Laden zu schließen. Wann wieder geöffnet wird, ist auf dem Zettel an der Tür nicht ersichtlich. Eine Stellungnahme gegenüber der Redaktion hatte Tedi bis zum Abend nicht abgegeben.

Zu Geldautomatensprengungen kommt es bundesweit immer wieder, seitdem 2005 der erste Automat in die Luft gejagt worden war - damals in Köln. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Sprengungen immer weiter an: Im Jahr 2022 gab es einen neuen Jahreshöchstwert von 450 Sprengungen.
Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen, insbesondere in Grenznähe zu den Niederlanden. 182 Automatensprengungen wurden hier laut Landeskriminalamt NRW bis zum Silvestertag 2022 verzeichnet – rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: In den Jahren 2006 bis 2008 wurden lediglich rund 34 Fälle pro Jahr erfasst.
Fast 11 Millionen Euro habe demnach allein der im ersten Halbjahr 2022 entstandene Schaden betragen. Dabei konnte in vielen Fällen nicht einmal Geld erbeutet werden. Den letzten Vorfall gab es in der Lippestadt Mitte September 2021.
Häufung bei Sparkassen-Automaten
Damals wurde ein Geldautomat in der Sparkassen-Filiale an der Jägerstraße in Lünen-Süd gesprengt. Wenige Stunden nach der Explosion konnte ein Tatverdächtiger in Venlo festgenommen werden. Der entstandene Schaden lag damals im mittleren sechsstelligen Bereich. Aufgrund der Schäden durch Explosion, Feuer und Rauchentwicklung ist die SB-Filiale derzeit komplett geschlossen. Kundinnen und Kunden müssen weiterhin einen Container vor Ort nutzen.
Die Sparkasse hatte sich zuletzt wegen der Häufung an Automaten-Sprengungen dazu entschlossen, die Schließzeiten der SB-Foyers auszuweiten. Ab dem 20. Januar sind die Räume zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen. Sprich: In dieser Zeit ist es nicht möglich, Geld abzuheben.

Nach Geldautomaten-Sprengung in Lünen: Kein Hinweis auf die Täter: Tedi weiterhin geschlossen
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