Eine Sporthalle zu unterhalten, kostet Geld. Das fängt bei den Kosten für Mitarbeitende an und endet bei Reinigungsmitteln. Alles wird teurer, auch für die Sportvereine. Im Juni 2024 hat der Rat der Stadt Lünen dem VfL Brambauer für die Hallenbewirtschaftung mehr Geld zugesprochen: Der Zuschuss wird auf 53.000 Euro jährlich erhöht. Eine Summe, die zwei andere Vereine neidisch werden lassen.
Der Lüner SV Volleyball kümmert sich um eine Drei-Feld-Sporthalle am Schulzentrum Altlünen. Sein Zuschuss ist zuletzt 2017 auf 43.500 Euro erhöht worden. Der Lüner SV Handball, der die Rundsporthalle in der Innenstadt bewirtschaftet, bekommt seit vier Jahren 52.400 Euro. Unterschiedliche Summen für den Aufwand. Die Politik hat eingegriffen.
Nach Vorberatung im Ausschuss für Bildung und Sport sowie im Haupt- und Finanzausschuss beschloss der Rat in seiner Sitzung am Mittwoch (2. Oktober) bei einer Enthaltung eine Gleichbehandlung der Vereine. Alle drei sollen künftig 53.000 Euro bekommen. Der Stadt entstehen dadurch jährliche Mehrkosten von 10.100 Euro. Die Sache hat allerdings einen Haken.
Problem der leeren Kasse
Die Lüner Kassen für 2024 sind leer. Zurzeit gibt es eine Haushaltssperre. Die Verwaltung soll laut Ratsbeschluss aber dennoch versuchen, die Mittel möglichst noch für dieses Jahr zu beschaffen. Für 2025 soll das Geld fest im Haushalt eingeplant sein.
Eine Neiddebatte unter den Vereinen ob der bisher unterschiedlichen Summen sieht Martin Lehnhoff, Vorsitzender des SV Volleyball, zwar nicht. Dennoch freue er sich, wenn es mit der Anpassung noch in diesem Jahr klappen könne. „Ich bin froh, dass sich die Stadt von sich aus kümmert“, sagt er.
Die zusätzlichen 9.500 Euro verschafften dem Verein mehr Luft. Schließlich stünden die nächsten Lohnerhöhungen für Mitarbeitende im Raum und auch die Putzmittel würden teurer. Wenn die Stadt nicht mehr unterstütze, seien die Vereine in letzter Konsequenz gezwungen, ihre Mitgliederbeiträge zu erhöhen. „Damit würden wir uns schwertun“, setzt Martin Lehnhoff die Anpassung der städtischen Mittel.
Die Rundsporthalle sei ihr Wohnzimmer, sagt Sven Weber, Vorsitzender des Lüner SV Handball. Man habe den Anspruch, dass sie einwandfrei in Ordnung sei. Das zu erreichen, erfordere einen gewissen Aufwand. Denn auch Schulen nutzen die Halle, die Hallenfußballmeisterschaften finden dort statt. Der Mindestlohn mache die Bewirtschaftung schwieriger. Wenn die Stadt sich kümmern müsste, wäre es deutlich teurer. Sven Weber begrüßt die Erhöhung, die im Fall des SV Handball mit 600 Euro im Jahr gar nicht so hoch ausfällt. Sein Kommentar: „Für uns ist alles gut.“