Spiegelspezialist Ares in Lünen richtet sich neu aus Auch Promis und Fußballer sind Kunden

Spiegelspezialist Ares richtet sich mit Bädern und Küchen neu aus
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Einen „Wow-Effekt“ hat Erkan Doganay (36), Chef des Spiegelspezialisten Ares, für seine Ausstellungshalle an der Brunnenstraße in Lünen angekündigt. Auf 1000 Quadratmetern will er an seinem neuen Firmensitz bald nicht nur 15 komplett eingerichtete Bäder, sondern auch Luxus-Küchen und Schränke für Wohn- und Schlafzimmer zeigen. Ein Rundum-Paket. Zu seinen Kunden gehören mittlerweile Promis und Fußballer.

Auffällig ist eine 1,60 Meter große Bildschirmkugel, die auf zwei Seiten Videos mit hauseigenen Produkte präsentieren wird. Noch ist sie dick verpackt, denn zurzeit werden in der Halle die 15 Bad-Kojen aufgebaut und Fliesen verlegt. Bis die Fertigbadezimmer und Ausstellungsmöbel stehen, haben die Handwerker einiges zu tun.

Mitarbeiter an Kantenschleifmaschine
Mitarbeiter Noel Düffert an der Kantenschleifmaschine. Um das Glas zu bewegen, steuert er einen Kran. © Quiring-Lategahn

Neuer Maschinenpark

Ausgestattet von der Fliese bis zum Waschbecken können künftig Bäder geordert werden. Mit Innenarchitekten hat Erkan Doganay das Design abgestimmt. Der Spiegelspezialist arbeitet dazu mit anderen Firmen zusammen, beispielsweise mit Villeroy & Boch. Die Küchen im gehobenen Segment baut das Lüner Unternehmen für einen Hersteller. Die Arbeitsplatten sind aus Granit, Marmor oder Keramik, die Möbelfronten hochwertig lackiert. Auch den Wohn- und Schlafbereich stattet Ares aus, abgesehen von Polstern, sagt Erkan Doganay. Produkte made in Lünen.

Als Chamäleon bezeichnet sich der Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH), der vor zwölf Jahren die Ares GmbH als Start-up in einer Garage in Dortmund gegründet hat. Er passe sich immer der jeweiligen Situation an. Einen Schritt vorausdenken, das ist seine Maxime, auf der die Erfolgsgeschichte von Ares beruht. Das Lüner Unternehmen beliefert Deutschland, Österreich, die Schweiz, Luxemburg, Belgien und die Niederlande.

Sauna und Fitnessbereich

Ares-Geschäftsführer Erkan Doganay in seinem Büro
Ares-Geschäftsführer Erkan Doganay in seinem Büro vor einer Schrankwand aus eigener Produktion. © Quiring-Lategahn

15 Millionen Euro hat Erkan Doganay in den neuen Standort investiert. Eine Glasbrücke führt über einen Graben, den „Hudson River“, wie er spaßeshalber genannt wird. Sie verbindet den Ausstellungsraum mit der Produktion. Die läuft seit zwei Monaten in der 5000 Quadratmeter großen Halle. Die hochmodernen Maschinen sind komplett neu, vom 690 Grad heißen Ofen, in dem Sicherheitsglas gehärtet wird, bis zum Keramikdrucker unter Reinraumbedingungen. Während am früheren Standort im Gewerbe- und Industriegebiet Achenbach I/II wegen der räumlichen Enge in drei Schichten gearbeitet werden musste, reicht am neuen Firmensitz eine Schicht von 6 bis 14.30 Uhr.

Erkan Doganay beschäftigt einen Feelgood-Manager, der sich um die privaten Sorgen und Nöte der 150 Mitarbeitenden kümmert. Auf Wunsch der Belegschaft hat er einen Fitnessbereich, eine Sauna und einen Gebetsraum eingerichtet. Im offenen Bürotrakt steht ein Billardtisch. Das Thema Kinderbetreuung, einst ebenfalls auf der Wunschliste, ist durch den wegfallenden Schichtdienst nicht mehr gefragt.

Handwerkerhof zur Miete

Schilder kündigen die neue Badausstellung von Ares an.
Schilder kündigen die neue Badausstellung von Ares an. © Quiring-Lategahn

Auch ein Handwerkerhof ist auf dem Ares-Gelände entstanden: zehn Hallen mit je 300 Quadratmetern sowie Anschlüssen für Sanitärbereiche und Büro-Möglichkeiten. Drei Hallen werden künftig von der hauseigenen Schreinerei genutzt, die zurzeit noch in Datteln ausgelagert ist. Die anderen können vermietet werden. Die ersten Handwerker ziehen zum 15. August ein.

Weil das neue Gelände weitläufig ist und die Entfernungen vom Büro bis zur Auslieferung zu Fuß viel zu lange dauern, hat sich der Chef einen E-Scooter zugelegt. Elektrisch ist er schneller in der Firma unterwegs. Anpassen und immer einen Schritt voraus sein, das gilt für Erkan Doganay in jeder Situation.

Produktionshalle von Ares in Lünen
Dank der Größe der neuen Produktionshalle fällt der Schichtbetrieb weg. © Quiring-Lategahn