
Getunte Autos übernehmen am 20. August für einen Tag das Trianel-Gelände in Lünen. Initiatorin ist die Selmerin Kimberly Niemeyer. © privat
Spenden für Borker Hospiz: Trianel-Gelände verwandelt sich in Tuning-Areal
Veranstaltung
Mitte August wird es bei einem Tuning-Benefizevent auf dem Trianel-Gelände bunt, laut und besonders. Die Initiatorin hofft nun auf mehr Geldgeber als bei der Event-Premiere vor drei Jahren.
In weniger als fünf Wochen verwandelt sich die Fläche rund um das Trianel-Kraftwerk in Lünen in ein riesengroßes Tuning-Areal. Tiefergelegte Autos, Wagen mit farbenfrohen Lackierungen oder mehr PS: Vor Ort sollen am 20. August Tuner ihre umgebauten Fahrzeuge ausstellen, die durch das besondere Aussehen oder einen speziellen Umbau direkt ins Auge fallen. Doch bei dem Event geht es nicht etwa ums Protzen, sondern um Spenden für das geplante Hospiz in Bork.
Hinter dem ganzen Projekt steckt Kimberly Niemeyer. Bereits 2019 hat sie eine ähnliche Veranstaltung auf die Beine gestellt und fast 4000 Euro durch Eintritte und besondere Aktionen eingenommen. Auch damals ging das Geld an eine Hospizeinrichtung. Vor drei Jahren wählte die junge Frau eine Einrichtung in Münster. Dieses Mal sollen es noch mehr Einnahmen werden. „Dadurch, dass es bereits beim ersten Mal so gut angekommen ist, wünsche ich mir, dass wir über die damalige Summe kommen“, erklärt die 27-Jährige.
Wahl der Ausstellungsfläche hat mehrere Gründe
Seit 2018 ist Niemeyer in einer weltweiten Tuning-Gruppe aktiv und bastelt immer wieder an ihrem eigenen Auto herum – alles „learning by doing“. Denn eine Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin hat sie nicht absolviert, auch wenn das nach ihrem Examen vor drei Jahren einmal kurz geplant war. „Das hätte ich aber neben dem Job nicht geschafft. Und so gucke ich mir heute ganz viel von anderen ab.“ Sie selbst gehe gern aufs Aussehen mit speziellen Felgen und bunter Folie. Genaue Vorgaben, wer am 20. August auf das Trianel-Gelände darf, gibt es aber nicht. „Sie sollen eben nicht serienmäßig, sondern etwas zum Angucken sein.

Mit dem offiziellen Spatenstich wurde die Baustelle des neuen Selmer Hospiz eröffnet. Ministerin Scharrenbach und Bürgermeister Orlowski legten im März Hand mit an. © Mahad Theurer
Dass Niemeyer die Fläche am Trianel-Kraftwerk für ihr Tuning-Event nutzt, hat gleich mehrere Gründe. Vor drei Jahren fand die Veranstaltung noch in Bork auf dem Gelände des Forschungszentrums LaSiSe statt. Da die Person, die Niemeyer damals die Zusage erteilt hatte, in diesem Jahr nicht mehr dort tätig ist und die Nachfolge ihr Event nicht guthieß, musste sie eine Alternative suchen. Die 27-Jährige zog es Richtung Lünen - dorthin, wo bereits ihr Vater als Kraftwerksmeister gearbeitet hatte: zum Trianel Kohlekraftwerk. Im Februar gab es die finale Zusage von Geschäftsführer Stefan Paul.
Sechs Monate hatte Niemeyer dann Zeit, um das komplette Event zu planen: von den Firmen, die sich vor Ort präsentieren, über die geplante Tombola bis hin zu Getränke- und Essensangeboten sowie Bespaßungen für die Kleinsten. Es sind diesmal acht Wochen mehr gewesen als bei der ersten Tuning-Benefizveranstaltung im Jahr 2019. „Ich wusste, wie viel Arbeit und Stress das neben dem Job ist. Deswegen habe ich mit der Planung schon ein bisschen im letzten Jahr angefangen“, erklärt sie. Die Vorfreude sei jetzt, wo die Organisation komplett durch ist, riesengroß.
Keine genauen Angaben zur Anzahl der Aussteller
Nur noch die Aufstellung der Firmen und Autos stehe jetzt noch aus. Wie viele Aussteller jedoch final zum Tuning-Event kommen, kann Niemeyer im Vorfeld absolut nicht einschätzen. „Ich habe nicht mit einem Vorverkauf gearbeitet. Daher weiß ich nicht, wie groß der Ansturm am Tag selbst sein wird.“ Ein Vergleich zum Jahr 2019 sei auch schwierig. „Man könnte da nur überschlagen, weil wir mehr als 3600 Euro eingenommen haben und der Eintritt fünf Euro gekostet hat.“ Die Firmen, die sich auf dem Gelände präsentieren und besondere Aktionen starten, sind Niemeyer aber bekannt.
Neben den Geldern für die Eintritte und die Tombola wird es am 20. August auch mehrere Pokale geben. Welche das genau sind, will Niemeyer aber im Vorfeld nicht verraten. „Sonst kommen möglicherweise nur Autos aus diesen Kategorien.“ Bei einer Prämie macht sie eine Ausnahme: dem Auktionspokal. Der wird an denjenigen verliehen, der am meisten bietet. Um alles ganz transparent zu halten, werden am Event-Tag auch die Verantwortlichen aus dem Hospizverein „Zum Regenbogen“ da sein. „Dann wissen die Leute auch, wohin genau das Geld geht“, erklärt Niemeyer.
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
