Die SPD bleibt stärkste Kraft im Kreistag, liegt aber nur noch knapp der CDU. Starke Zugewinne haben im Kreis Unna vor allem die Grünen erzielt.

© Udo Hennes

SPD lässt Federn – und bleibt doch die stärkste Kraft im Kreistag

rnKommunalwahl 2020

SPD, CDU und Grüne sind die gestaltenden Kräfte des künftigen Kreistages. Gemessen an der bisherigen Zusammensetzung rücken sie größenmäßig näher zusammen.

Kreis Unna

, 13.09.2020, 23:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von der Tendenz her sind die Wähler bei der Wahl des neuen Kreistages den landesweiten Trends gefolgt. Aber das Ergebnis ist doch ein anderes: So hat auch im Kreis Unna die SPD erhebliche Verluste hinzunehmen. Und doch kann sie von ihrem früheren Vorsprung so weit zehren, dass sie mit rund 32 Prozent immer noch stärkste Kraft bleibt. Die Grünen sind die Gewinner der Wahl – und mit gut 19 Prozent dennoch weiterhin Drittplatzierte. Die CDU liegt größenmäßig dazwischen, vom Ergebnis her mit leichten Einbußen noch relativ stabil bei 27 Prozent.

Auch wenn sich die Rangfolge der drei größten Gruppen im Kreistag gar nicht verändert hat: Die zukünftige Form der Zusammenarbeit dürfte eine andere sein. Die SPD schrumpft mit einem Minus von rund zehn Prozentpunkten so weit der CDU entgegen, dass sich die beiden „großen Volksparteien“ fast auf Augenhöhe begegnen. Aber die Union spürt zumindest schon den Atem der Grünen im Nacken, die um gut acht Prozentpunkte zugelegt haben.

Rein rechnerisch ergeben sich allein dadurch unterschiedliche Konstellationen für das Herstellen einer Mehrheit. Doch auch bei der mannigfaltigen Zahl an kleineren Gruppen im Kreistag lassen sich noch Stimmen einsammeln.

AfD holt fünf Prozent – und bleibt doch draußen

Zu den größten unter den kleinen Parteien hätte übrigens im neuen Kreistag tatsächlich die AfD gehören können. Etwa jeder 20. Wähler muss ihr seine Stimme gegeben haben. Doch im Kreistag vertreten sein wird sie dennoch nicht, da sie keine gültige Reserveliste vorgelegt hat.

Der Begriff des „vorläufigen Endergebnisses“ hat für die Wahl des Kreistages aber noch aus anderen Gründen Bewandnis. In einem Wahllokal in Lünen war es zu einer Panne gekommen. Den Wählern waren dort zunächst keine Stimmzettel für die Wahl des Landrates ausgehändigt worden. Bis dies auffiel, hatten schon 150 Wählerinnen und Wähler zumindest die anderen Stimmzettel bearbeitet. Zum Glück spielte dies für den Ausgang der Wahl des Landrates keine Rolle.

In einigen Briefwahlbezirken in Schwerte und Lünen dauerte die Auszählung überdies bis tief in die Nacht.

Jetzt lesen