Folie auf Spargelfeldern in Lünen Wann gibt es den ersten Spargel, Vitus Schulze Wethmar?

Wann gibt es den ersten Spargel, Vitus Schulze Wethmar?
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Die Sonne scheint doppelt in Wethmar: zum einen vom Himmel, zum anderen von den Spargelfeldern des Biohofs Schulze Wethmar im Dreiländereck Lünen, Werne, Selm. Was für Fahrradfahrer, die an dem frühlingshaften Wochenende (8./9. 3.) dort in Scharen unterwegs sind, wie eine spiegelnde Wasserfläche aussieht, ist Folie. Biobauer Vitus Schulze Wethmar hat sie mit seinem Team bereits Ende Februar auf den Äckern ausgelegt. Auf dass aus den zuvor gefrästen Erddämmen möglichst schnell die ersten Triebe des königlichen Gemüses hevorlugen mögen! Bis dahin ist aber noch etwas Geduld gefragt.

Ein warmes Wochenende macht noch keinen Frühling - und noch keine Erntereife. „Und in der nächsten Woche wird es schon wieder kälter“, sagt der Landwirt. Dann wird es erst einmal wieder vorbei sein mit Temperaturen um die 20 Grad. Der Deutsche Wetterdienst rechnet in seiner Vorhersage sogar wieder mit Nachtfrösten selbst in Muldenlagen. Gut also, dass der Spargel zwischen Wethmar, Cappenberg und Langern vorerst warm zugedeckt ist.

Und wann rechnet er damit, dass der erste frische Spargel auf dem Teller liegen wird? Schulze Wethmar antwortet so, wje bereits im vergangenen Jahr, allerdings ohne den Stress von damals. Das hat mit dem Kalender zu tun.

Bis Vitus Schulze Wethmar wieder Spargel anbieten kann wie auf diesem Archivfoto, werden noch ein paar Wochen vergehen müssen. Es gibt aber einen Termin.
Bis Vitus Schulze Wethmar wieder Spargel anbieten kann wie auf diesem Archivfoto, werden noch ein paar Wochen vergehen müssen. Es gibt aber einen Termin. © Peter Adam

Anfang April geht es los

„Wir werden Anfang April mit dem Spargelverkauf starten“, sagt der jüngste aktive Landwirt einer der ältesten Bauernfamilien der ganzen Region. Nicht mehr ganz einen Monat müssen die Kundinnen und Kunden also warten, bis sie im Hofladen, Waldweg 3, oder an anderen Verkaufsstellen das gefragte Gemüse vom heimischen Produzenten kaufen können. Das dürfte ihnen in diesem Jahr deutlich leichter fallen als noch 2024.

„Damals war Ostern ungewöhnlich früh“, erinnert sich Schulze Wethmar. Ostersonntag fiel damals auf den 31. März. In diesem Jahr ist es erst am 20. April so weit. Dadurch sei es 2025 gar kein Problem, für das Festessen frischen Spargel in ausreichender Menge und bester Qualität auf den Tisch zu bekommen. Auch der Preis dürfte dann etwas niedriger sein als an den ersten Verkaufstagen. Zu der Höhe könne er aber jetzt noch gar nichts sagen, so der Landwirt.

Durch den Klimawandel gedeiht der Spargel zwar immer früher. Verkürzte Winter und mildere Temperaturen als noch vor 20 Jahren bringen aber auch Probleme mit sich. Der Spargel - eine Kulturpflanze, die zehn Jahre alt wird - benötigt eine ausreichend lange kälte Periode für gleichmäßiges Wachstum. Sonst droht ein unregelmäßiger Austrieb. Ein zu früher Vegetationsbeginn lässt außerdem das Risiko wachsen, dass Spätfröste das Edelgemüse schädigen. Diese Abhängigkeit von der Witterung sei typisch für die Landwirtschaft, sagt Vitus Schulze Wethmar. Das ließe sich nicht ändern. Etwas anderes schon.

Zucchini, Pastinaken und Co.

„Wir haben uns breiter aufgestellt.“ Damit der Erfolg des Familienbetriebs nicht allein vom Spargel abhängig ist, haben andere Kulturen eine wachsende Bedeutung bekommen: „Möhren, Zucchini und Pastinaken“, zählt der Landwirt auf. So lasse sich das Risiko unpassender Witterung verteilen: Ein nasser Frühsommer, der für den Spargel nicht so willkommen ist, fördere etwa die Möhren und Pastinaken. Und ein trockener Sommer, unter dem der Kartoffelanbau leide, sei gut für die Zucchini. In einem Punkt folgt der Bioland-Hof auch einer Mode: „Wir haben inzwischen mehr grünen Spargel angebaut.“

Saison geht bis zum 24. Juni

Auf den Startschuss zur Spargelsaison warten derweil nicht nur alle Fans des Gemüses, das so gut wie kein Fett und Cholesterin, dafür aber viele Ballaststoffe enthält, sondern auch Saisonkräfte aus Rumänien. „Einige sind jetzt schon da“, sagt Vitus Schulze Wethmar. Die meisten kämen aber erst in den nächsten Wochen. Viele von ihnen bleiben auch über den 24. Juni, dem offiziellen Ende der Spargelsaison.