Sofa und Holz illegal am Datteln-Hamm-Kanal in Lünen entsorgt Bürger ärgern sich

Sofa und Holz illegal am Datteln-Hamm-Kanal entsorgt: Bürger verärgert
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Ein Sofa und jede Menge Holz sorgen für Aufregung bei den Bürgerinnen und Bürgern in Lünen. Auf einem Weg zwischen dem Datteln-Hamm-Kanal und der Preußenstraße in der Nähe des evangelischen Friedhofs Lünen-Horstmar wurde ein älteres, graues Sofa und altes Holz entsorgt. Damit sperrt dieser Müll einen sonst begehbaren Fußweg. Es ist nicht nur ein Stolperrisiko, sondern wirkt wie eine Verletzungsgefahr für Erwachsene, Kinder und Tiere. Ein Bürger warnt auf Facebook andere Nutzer vor möglichen Nägeln und hat die Müllhalde über die Mängelmelder-App auch schon an die Stadt Lünen gemeldet.

Das bestätigt Daniel Claeßen, Pressesprecher der Stadt Lünen, auf Anfrage der Redaktion. Er erklärt, dass solche Müllkippen regelmäßig über die App gemeldet werden. Da sich das Sofa und das Holz am Datteln-Hamm-Kanal allerdings nicht auf öffentlicher Fläche befinden, könne die Stadt auch nichts machen: „Das Grundstück gehört dem Lippeverband, es handelt sich also nicht um eine öffentliche Fläche. Entsprechend wird sich der Lippeverband um die Entsorgung kümmern. Grundsätzlich gilt: Wenn der Stadt wilde Müllkippen auf öffentlichen Flächen gemeldet werden, dann werden diese im Auftrag der Stadt Lünen durch die Wirtschaftsbetriebe Lünen (WBL) entfernt”, erklärt Claeßen zu diesem konkreten Fall.

Ein graues auseinandergenommenes Sofa liegt auf großen, langen Holzstäben auf einem Fußgängerweg.
Neben Holz wurde auch ein altes, kaputtes Sofa entsorgt. © Laura Sobczyk

Lippeverband verärgert

Ilias Abawi, Sprecher von der Stabstelle Vorstandsbüro der Emschergenossenschaft und dem Lippeverband (EGLV), teilte auf Anfrage der Redaktion mit, dass die Räumung des abgelagerten Mülls bereits in die Wege geleitet sei: „Wir hoffen, dass die Entsorgung im Laufe dieser Woche erledigt werden kann. Hierbei sind wir auf die Kapazitäten externer Dienstleister angewiesen.” Er erklärt weiter, dass der Lippeverband dabei alles andere als begeistert sei über die Ablagerungen: „Da wir als öffentlich-rechtlicher Wasserverband gebührenfinanziert sind, belasten solche Aktionen letztlich unnötigerweise den Geldbeutel der Allgemeinheit. Wir können nur an den gesunden Menschenverstand appellieren, von solchen Entsorgungsaktionen abzusehen. Gegebenenfalls ist auch eine Strafanzeige zu prüfen. Hierfür sind wir unter anderem auf sachdienliche Hinweise und Beobachtungen seitens der Bevölkerung angewiesen. Diese sollten der Polizei gemeldet werden.” Denn das Entsorgen von Sperrmüll in der Natur auf öffentlicher oder privater Fläche ist illegal und kann bestraft werden. Dabei kann Bußgeld verhängt werden: „Die Bußgelder werden anhand des Bußgeldkataloges Umwelt Nordrhein-Westfalen festgelegt. Die Höhe ergibt sich aus der Art und der Menge des Abfalls”, erläutert Stadtsprecher Daniel Claeßen.

Altes Holz in Form von Stäben liegt auf einem Haufen.
Unmengen an Altholz liegen auf einem Haufen und sperren quer verteilt den Fußgängerweg. © Laura Sobczyk

Illegaler Müll: Langes Problem

Wilde Müllkippen sind dabei kein neues Problem. Schon längere Zeit vermehren sich illegale Müllhalden in der Natur in Lünen. Wie schon am Anfang des Jahres berichtet, stieg zwischen 2020 und 2022 die Menge des registrierten und eingesammelten, illegal entsorgten Mülls von 250 Tonnen auf über 280 Tonnen. Erst vor einigen Monaten wurde ein kaputtes Boot samt Hänger im Bach Rühenbecke im Naturschutzgebiet Wethmarheide entsorgt und auch in Selm scheinen wilde Müllkippen je nach Jahreszeit ein Problem zu sein. Woran das liegen könnte, kann die Stadt Lünen nicht beantworten. Daniel Claeßen weist lediglich auf die Orte hin, an denen alle ihren Sperrmüll entsorgen können: „Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, den Wertstoffhof der WBL in Lippholthausen oder das GWA-Wertstoffzentrum Nord in Beckinghausen zu nutzen.”

Illegale Müllhalden melden

Neben der Mängelmelde-App der Stadt Lünen können Bürgerinnen und Bürger illegale Müllhalden auch über das Bürgertelefon unter der Tel. (02306) 104 2020 melden. Andernfalls sind Hinweise oder Beschwerden auch per E-Mail an buergertelefon@luenen.de möglich.