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Selber schnippeln oder Mütze tragen? Wie Lüner das Friseur-Dilemma lösen
Coronavirus
Aus der Fasson sind viele Frisuren, seit der Lockdown die Salons getroffen hat. Viele Lüner ziehen den Kopf nicht ein. Sie tragen Mütze, lassen wachsen oder greifen selbst zur Schere.
Schneiden, färben, föhnen, das ist in Friseursalons nicht mehr erlaubt. Der Berufsstand ist im Lockdown, schon seit Mitte Dezember. Ein Dilemma, das viele Kunden zum Haare-Raufen finden. Denn die Mähne wächst, viele Haarschnitte sind nur noch zu erahnen - keine Konturen, kein Style, kein Wohlfühlgefühl.
Was macht ihr mit euren Haaren, hatten wir die Lüner auf dem Sozialen Netzwerk Facebook gefragt. Melanie Weiß (41) lässt sie einfach wachsen und trägt Zopf. Doch bei ihrem Sohn (12) hat sie selbst Hand angelegt. Wie es geht, versuchte sie aus der Erinnerung zu nachzumachen. Denn früher, als sie mit ihm beim Friseur war, hat sie den Spezialisten über die Schulter geschaut. Das versuchte sie jetzt selbst mit Schere und Rasierer umzusetzen. Auch ihr Mann und ihr Vater kamen dran. „Sind alle bisher zufrieden, obwohl ich es nicht gelernt habe“, freut sich Melanie Weiß. Und weil ihre Haarschnitte so gut ankamen, habe das direkt Begehrlichkeiten in der Nachbarschaft geweckt.
Eigenhaarschnitt und Mütze
Eine andere Lünerin schneidet sich die Haare sogar selbst, schon seit dem ersten Lockdown. „Ich habe echt den Beruf verfehlt. Klappt super, ich werde es auch weitermachen“, schreibt sie. Nicht ganz so mutig, dafür aber pragmatisch äußert sich eine andere Nutzerin: „Da hilft nur eins... Mütze uff.“
Wachsen lassen und Mütze tragen, das scheint für viele momentan die Lösung zu sein. „Gott sei dank ist Winter“, lautet dazu ein Kommentar. „Lasse meine Haare auch wachsen“, berichtet eine Lünerin. „Leider wächst der Ansatz mit, mein letzter Friseurbesuch ist nun über elf Monate her. An Drogeriefarbe traue ich mich nicht ran“. Sie beneidet ihren Mann: „Mein Mann hat es da wesentlich besser. Er bekommt von mir die Haare perfekt geschnitten.“
Zum Thema Farbe schreibt eine Mutter: „Wachsen lassen, Haarfarbe gibt es bei dm. Das Kind bekommt bald einen Zopf.“ Zwei Männer leisten sich derweil Nachbarschaftshilfe, wie einer uns bereichtet: „Kein Problem, ich rasiere die Haare meines Nachbarn und er rasiert meine Haare“, Das Ergebnis scheint aber nicht optimal zu sein. „Sie sehen schlecht aus, deswegen benutze ich eine Mütze“, heißt es weiter.
Besser Fußballprofi werden
Ein anderer Lüner meint: „Glatze und Mütze, beste Lösung.“ Eher sarkastisch kommentiert das Thema eine Nutzerin so: „Ich werde Fußballprofi, das gibt es dann den Friseur oder die Friseurin gratis dazu.“
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
