Immer häufiger werden Rettungs- und Ordnungskräfte Opfer von gewalttätigen Angriffen. © picture alliance / dpa
Attacken auf Beamte
Nach Seepark-Einsatz: Fünf weitere Fälle, in denen Polizisten in Lünen angegriffen wurden
Nach dem Polizeieinsatz im Seepark flammt die Diskussion um die Sicherheit von Ordnungskräften wieder auf. Wie schildern fünf Fälle, in denen Polizisten in Lünen Opfer von Angriffen wurden.
Als hätte er es geahnt: Bei seinem Besuch im Lüner Hansesaal forderte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) noch vor einer Woche mehr Respekt und Anerkennung für Polizei und Rettungsdienst. Prompt kam es am Samstag (6. Juli) im Seepark zu einem neuen Zwischenfall: Sanitäter hatten die Polizei gerufen, weil sie sich von ihrem vermeintlichen Patienten, einem stark alkoholisierten Dortmunder, bedroht fühlten. Kaum waren die Beamten eingetroffen, rottete sich eine Gruppe von 30 Personen zusammen. Sie bedrohten die Ordnungskräfte, so dass diese schließlich sogar Pfefferspray einsetzen mussten. Es ist bei weitem nicht der erste Fall in Lünen, bei dem Polizisten Opfer eines Angriffs werden - hier fünf weitere Beispiele:
1. Randale auf der Bebelstraße
Am 13. Februar 2018, dem Karnevalswochenende, trieben es einige Narren in der Gaststätte „Haus Becker“ an der Bebelstraße zu bunt: Die Polizei sprach von „tumultartigen Auseinandersetzungen“, nachdem sich ein Streit zwischen zwei Gästen offenbar hochgeschaukelt hatte. Die herbeigerufenen Beamten wollten die Veranstaltung beenden, als gegen Mitternacht die Situation eskalierte und 30 alkoholisierte Männer die Polizisten bedrohten. Mehrere Personen griffen die Beamten an, die sich schließlich mit Pfefferspray wehrten. Bilanz: Fünf Festnahmen, ein leicht verletzter Polizist.
2. Eskalation bei der Shisha-Kontrolle
Eine Gruppe von Personen beobachtete am Abend des 15. Juni 2018 nahe der Straße Am Lindeneck in Gahmen die Kontrolle einer Shisha-Bar. Aus der Gruppe heraus beleidigte ein 31-jähriger Mann zunächst den am Einsatz beteiligten Diensthundeführer. Als die Beamten daraufhin dessen Personalien feststellen wollten, griff er einen Polizisten an und versuchte, ihn zu schubsen - so die Darstellung der Polizei. Da er sich weiter widersetzte, biss ihm der Polizeihund ins Bein. Der 31-Jährige selbst sah sich als Opfer unnötig harter Polizeigewalt. Ein Video des Einsatzes machte im Internet die Runde. Bilanz: Eine Festnahme, ein verletzter Zivilist.
3. Widerstand in der Marie-Juchacz-Straße
Ein Streifenwagen war am Abend des 14. September 2018 im Bereich Graf-Adolf-Straße/Marie-Juchacz-Straße unterwegs, als drei Männer die Polizisten zunächst verbal provozierten. Die Beamten hielten an und forderten das Trio auf, sich auszuweisen. Die Männer reagierten mit tätlichen Angriffen und flüchteten anschließend in den Lippeauen-Park. Dort konnten die Polizisten schließlich zwei der Männer im Alter von 26 und 28 Jahren stellen. Bei der Festnahme leisteten sie erneut Widerstand. Der dritte Täter blieb flüchtig. Bilanz: Zwei Festnahmen.
4. Reizgas an Weihnachten
Zivile Polizisten wollen am 24. Dezember 2018 zwei Verdächtige an der Cappenberger Straße kontrollieren. Als sich die Beamten zu erkennen gaben, warf einer der Männer unvermittelt eine Sporttasche nach ihnen. Außerdem wurde einer der Polizisten mit Reizgas angegriffen. Die Männer konnten anschließend flüchten, in der Tasche fand die Polizei Einbruchwerkzeug und Diebesgut. Bilanz: Ein verletzter Polizist, Täter auf der Flucht.
5. Bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt
Bei einer Personenkontrolle am 20. Februar 2019 im Bereich der Preußenhalde in Horstmar lehnten es zwei Männer ab, sich gegenüber zwei Zivilbeamten auszuweisen. Als die Polizisten daraufhin die Männer durchsuchen wollten, griffen beide die Beamten an. Ein 22-Jähriger nahm einen Polizisten in den Schwitzkasten und würgte ihn bis zur kurzzeitigen Bewusstlosigkeit. Ein 21-Jähriger schlug auf den anderen Beamten ein. Als der bewusstlose Polizist wieder zu sich kam, gab er einen Warnschuss ab. Beide Tatverdächtigen konnten daraufhin in Gewahrsam genommen werden. Bilanz: Zwei Festnahmen, zwei schwer verletzte Polizisten.
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