Noch immer kann Jennifer Uttich (36, Mitte) mit ihrem Mann und ihren vier Kindern (hier mit ihren Töchtern Stina (16) und Ellen (5)) nicht in das Reihenhaus in Brambauer zurück.

Noch immer kann Jennifer Uttich (36, Mitte) mit ihrem Mann und ihren vier Kindern (hier mit ihren Töchtern Stina (16) und Ellen (5)) nicht in das Reihenhaus in Brambauer zurück. © Kristina Gerstenmaier

Sechsköpfige Familie wohnt weiter in Ersatzwohnung - Prozess zieht sich

rnSchimmel in Brambauer

Jennifer Uttich möchte ihre vier Kindern keinem Schimmel aussetzen. Nachdem sie sich an die Ruhr Nachrichten gewandt hatte, versprach Vermieter Vivawest schnelle Hilfe. Doch nichts geschah.

Lünen

, 27.06.2022, 10:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine sechsköpfige Familie aus Brambauer lebt in einer Wohnung, die voller Schimmel ist (Wir berichteten). Ein eigens in Auftrag gegebenes Gutachten hatte ergeben, dass Baumaßnahmen nötig sind, um den Schimmel, der sich durch einen Wasserschaden bei einem Vormieter ergeben hatte, zu entfernen.

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Durch den Schimmelbefall könne es unter anderem zu Atembeschwerden, grippeähnlichen Symptomen oder einer Schwächung des Immunsystems kommen, hieß es in dem Gutachten. Jennifer Uttich möchte ihre Kinder nicht diesem Risiko aussetzen. Deshalb wohnen die sechs Familienmitglieder seit inzwischen acht Monaten in einer Drei-Zimmer-Wohnung auf engstem Raum.

Zusagen bisher nicht umgesetzt

„Zuletzt hat sich unser Rechtsanwalt mit der Bitte um eine Haus-Begehung an die Wohnungs-Gesellschaft gewandt“, erzählt die 36-Jährige. „Darauf hat bisher keiner reagiert. Ihre öffentlichen Zusagen haben sie auch nicht umgesetzt.“ Keine Stellungnahme, kein Feedback bis heute.

Dabei hatte Vivawest-Sprecher Gregor Boldt zugesagt: „Für die Dauer der Unbewohnbarkeit des Hauses werde der Familie „selbstverständlich keine Miete berechnet“. Außerdem hieß es: „Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.“ Da die Familie ein eigenes Gutachten erstellt hatte und sich derzeit von einem Rechtsanwalt vertreten lasse, werde man dieses Gutachten nun mit der Versicherung und der ausführenden Firma besprechen und im Anschluss den Anwalt der Familie kontaktieren.

Bis heute ist nichts passiert

Das ist bis heute nicht passiert. „In vorbezeichneter Angelegenheit sind wir bedauerlicherweise bisher ohne jegliche Rückmeldung Ihrerseits auf unsere letzten Schreiben und die Hinweise bzgl. der Gutachten geblieben“, heißt es in dem jüngsten Schreiben von Jennifer Uttichs Anwalt an Vivawest. Man bitte um Rückmeldung, wie nun weiterverfahren wird. Bisher blieb diese aus.

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Außerdem wurde das Mieterkonto der Uttichs kontinuierlich weiter belastet, so dass es im Mai 2022 mit über 12.000 Euro im Minus steht (die Unterlagen liegen der Redaktion vor).

Zeit wird knapp

„Ich wüsste einfach gerne wie es jetzt weiter geht, eine klare Prognose, wie man mit dem Schimmel umzugehen gedenkt“, wünscht sich Jennifer Uttich. Und langsam wird sie auch nervös. Ihre Versicherung zahlt seit inzwischen acht Monaten die Ersatzwohnung. Die Zahlung ist aber auf maximal zwölf Monate begrenzt. „Langsam wird die Zeit knapp“, kommentiert die vierfache Mutter.

Auf erneute Anfrage bei Vivawest kommt folgende knappe Information: „Aktuell liegt uns die Stellungnahme des von der ausführenden Firma beauftragten Gutachters noch nicht vor. Wir hoffen, diese zeitnah zu erhalten und werden dann den Anwalt der Mieter informieren.“