Schulsozialarbeiter sorgen sich um Fortbestand Bisher fehlen die Förderbescheide

Schulsozialarbeiter sorgen sich um Fortbestand
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Sie haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kinder sowie der Eltern, sie schlichten Streitigkeiten, führen mit ihnen Sozialtrainings durch, die sozial-emotionale Kompetenzen fördern und Fäuste in den Taschen lassen sollen. Oder sie bringen Kinder, die stören, zum Nachdenken: die Schulsozialarbeiter.

An vier Lüner Grundschulen, der Wittekindschule, der Victoriaschule, der Osterfeldschule und der Overbergschule, kümmern sie sich um soziale und Erziehungsfragen, intervenieren bei Krisen und begleiten im erzieherischen Kinder- und Jugendschutz.

Diese „Soziale Arbeit an Schulen“ läuft über die Jugendhilfe der Stadt Lünen. 2011 wurden die Stellen erstmalig, damals noch im größeren Umfang, initiiert und werden seitdem über Fördergelder finanziert.

Nun gibt es Unsicherheiten, was die Fortführung dieser Aufgabe anbelangt.

„In diesem Jahr ist in der Verwaltung alles so neu strukturiert und mit neuen Personen versehen – beispielsweise in der Jugendhilfe, über die die Finanzierung läuft –, dass keiner richtig sagen kann, wie weit wir bei der Weiterfinanzierung eigentlich sind“, sorgt sich Iris Lüken, Leiterin der Osterfeldschule.

„Wenn eine rechtzeitige Information der ständig befristeten Stellen nicht stattfindet, sind sie vielleicht einfach nach den Sommerferien verschwunden.“

Lüken und ihr Kollegium halten den Fortbestand der Schulsozialarbeit aber für unverzichtbar.

„Stehen nicht zur Disposition“

Iris Lüken in einem Klassenraum
Iris Lüken leitet die OSterfeldschule, die als eine von vier Lüner Grundschulen eine Sozialarbeiterin zum Kollegium zählt. © Sylvia vom Hofe

Da die Finanzierung, abhängig von der Förderung des Landes, lediglich für jeweils ein Schuljahr läuft, sind die Stellen somit befristet. Man habe trotzdem in vergangenen Jahren immer, noch bevor die offiziellen Förderbescheide eingingen, formlos Bescheid bekommen, dass der Fortbestand der Schulsozialarbeit gesichert sei. In diesem Jahr bisher aber nicht.

Auf Anfrage bei Detlev Seiler, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, gibt der in Absprache mit Lünens Kämmerer folgende Auskunft: „Die Stellen der Sozialen Arbeit an Schulen stehen nicht zur Disposition. Das hat der Kämmerer bestätigt.“ Die Fördermittel – und damit die Fortführung – liefen unabhängig vom Lüner Haushalt, der wiederum voraussichtlich erst in der nächsten Ratssitzung am 26. Juni verabschiedet wird – knapp vor Schuljahresende.

Doch die Schulsozialarbeiter müssten sich keine Sorgen machen: „Die Fortführung hat mit dem Haushalt nichts zu tun“, betont Seiler. Die Förderbescheide, die deren Zukunft sicherten, kämen in den kommenden ein bis zwei Wochen.