Schuhhaus Schlatholt schließt in Lünen Termin für letzten Verkaufstag steht fest

Schuhhaus Schlatholt schließt: Letzter Verkaufstag am Samstag
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Die Regale sind deutlich leerer geworden. Im Schuhhaus Schlatholt in Lünen läuft seit September der Ausverkauf. Seit das Traditionsgeschäft die Schließung in der Lüner Fußgängerzone bekanntgegeben hat, wirbt es mit Angeboten und Rabatten. Inzwischen ist klar, wann endgültig Schluss ist beim Schuhfilialisten in Lünen: Am Samstag (16. November) ist der letzte Verkauftstag. Schilder in den Schaufenstern kündigen das Ende des Schuhgeschäftes in Lünen an.

Zu den Gründen hat sich die Geschäftsleitung des Unternehmens trotz mehrfacher Anfrage der Redaktion nicht geäußert. Wie es für die Beschäftigten vor Ort weitergeht, wollte niemand im Geschäft sagen. Viele Kunden haben sich jahrelang mit modischen und bequemen Schuhen sowie Accessoires bei Schlatholt eingedeckt. Ab Samstag ist das Geschichte. Damit verliert Lünen nach Schuh Okay, das im November vergangenen Jahres im Ernstingkaufhaus die Pforten schloss, ein weiteres Schuhgeschäft.

Schuhhaus Schlatholt
Seit September wirbt das Schuhhaus Schlatholt, Lange Straße 50-52, mit Rabatten (Archivbild). © Quiring-Lategahn

Umbau vor zwei Jahren

Nicht der einzige Rückschlag für die Innenstadt. Ende Juli hat sich das inhabergeführte Babyhaus Mönninghoff mit Sitz an prominenter Stelle am Alten Markt verabschiedet. Sport Duwe musste Insolvenz anmelden. Gerry Weber machte vor einem Jahr im Ernstinghaus Schluss. Der Handel spürt den Druck aus dem Online-Geschäft. Steigende Lebenmittel- und Energiepreise dämpfen die Kauflust der Kunden.

Dabei hatte Schlatholt sein Schuhhaus in der südlichen Fußgängerzone erst vor zwei Jahren modernisiert und umgebaut. Allerdings ging damit eine Verkleinerung der Verkaufsfläche um 70 Quadratmeter einher. Vorher hatte das Geschäft die komplette Immobilie an der Lange Straße 50-52 belegt. Nach dem Umbau war ein Teil für einen neuen Laden unweit der Stadtkirche St. Georg abgetrennt worden. Für ihn hat sich noch kein Mieter finden können.

Neue Entwicklungen

Trotz der Veränderungen in der 700 Meter langen Fußgängerzone stuft Astrid Linn, Leiterin des Fachbereichs „Innovative Stadt“, die Lage nicht düster ein: „Ich glaube an unsere Innenstadt“, hat sie jüngst in einem Gespräch mit der Redaktion erklärt. Die Leerstände seien noch weit unter den zehn Prozent anderer Innenstädte.

Optimistisch ist sie auch in puncto Nachnutzung der Schlatholt-Immobilie. Es liefen bereits Verhandlungen. An der Bäckerstraße 19, der ehemaligen Werkstatt von Zweirad Mönninghoff, werde ein Geschäft für Trockenfrüchte eröffnen. Durch den Wechsel von Saturn zu Mediamarkt am Lüner Marktplatz zieht Woolworth im kommenden Jahr auf einen Teil der Fläche.