Steine im Vorgarten statt Grün. Das ist ein Trend, den die Grünen stoppen wollen. © Stephan Schuetze

Steinwüsten

Schotter in Vorgärten weiterhin erlaubt: Ausschuss lehnt Vorstoß der Grünen ab

Die Grünen wollten die „Steinzeit“ in Vorgärten beenden. Natur statt Schotter sollte es in zukünftigen Bebauungsplanverfahren heißen. Den meisten Ausschussmitgliedern ging das aber zu weit.

Lünen

, 07.02.2019 / Lesedauer: 3 min

Es ist ein Trend, der sich durch viele Wohnstraßen zieht: Statt Hecken, Rasen oder Blumenbeeten finden sich in Vorgärten zunehmend Schotter- und Kiesflächen. Den Grünen ist das ein Dorn im Auge. „Ökologisch völlig wertlos“ sei das, argumentierten sie in ihrem Antrag.

Kein Lebenraum für Tiere

Unter den Steinen würden Eigentümer noch eine Unkrautschutzfolie verlegen und damit die Fläche hermetisch abriegeln. Kein Lebensraum für Schmetterlinge, Marienkäfer, Bienen, Hummeln oder Vögel. Letztlich, so die Grünen, wirke sich das auch auf die Menschen aus. Denn Kiesflächen heizten sich in der Sonne wesentlich stärker auf als beschatteter Erdboden. Das beeinträchtige das Mikroklima.

Die Grünen wollten daher, dass bei zukünftigen Bebauungsplanverfahren Vorgärten mit Vegetation festgelegt werden. Ausgenommen werden sollten erforderliche Zufahrten, Stell- und Müllstandplätze.

Den Bürgern nichts vorschreiben

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt fand der Vorstoß am Dienstag (5. Februar) keine Mehrheit. Klaus Lamczik (SPD) konnte das Anliegen zwar nachvollziehen, aber „Bürgern vorzuschreiben, wie sie ihre Vorgärten zu gestalten haben, das geht zu weit.“ Er plädierte dafür, die Bürger besser über heimische Gehölze aufzuklären. Ein Prüfauftrag ging an die Verwaltung, dafür Möglichkeiten vorzustellen.

Paul Jahnke (CDU) sprach von Bevormundung der Bürger, Marc Elsbeck (Fraktion Piraten /Freie Wähler) vom Eingriff ins Eigentumsrecht.

Grüne wundern sich über die SPD

Die Grünen erklärten dazu in einer Pressemitteilung am Mittwoch: „Steingärten in Lünen werden weiterhin wachsen“. CDU und SPD machten mit ihren Stimmen den Weg für die Etablierung von Steinwüsten und Vorgärten frei. Sie entzögen sich der Verantwortung für die Verbesserung des Mikroklimas in der Stadt.

Verwundert zeigen sich die Grünen vor allem über die SPD. In anderen Städten habe sie diese Anträge unterstützt und sich gemeinsam mit den Grünen für die Begrünung der Kommunen stark gemacht.

„Thema verödet im festbetonierten Denken“

Weiter heißt es: „Überall in der Welt stehen die Menschen für den Klimaschutz auf, das Bewusstsein gegen ein ´Augen zu und weiter so` wächst, doch in Lünen verödet das Thema im festbetonierten Denken der beiden ehemals großen Parteien SPD und CDU.“ Thomas Matthée (Grüne) nennt ein Beispiel aus Wesel, wo die CDU einen Antrag gegen die zunehmende Versiegelung von Vorgärten eingebracht hatte.

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