
Rainer Schmeltzer freute sich sichtlich. © Günther Goldstein
Schmeltzer-Effekt statt Scholz-Effekt für die SPD in Selm-Werne-Lünen
Meinung
Der Scholz-Effekt ist für die SPD ausgeblieben. Dafür gab es einen Schmeltzer-Effekt. Ministerin Scharrenbach hat den 61-Jährigen nicht in Rente schicken können. Es gibt auch genug zu tun.
Wer wie miteinander regieren wird in NRW, ist noch offen. Sicher ist aber: Rainer Schmeltzer wird in Düsseldorf dabei sein. Der Lüner Sozialdemokrat, der vergebens als Bürgermeisterkandidat für Lünen angetreten war, hat zum sechsten Mal den Einzug in den Landtag geschafft, obwohl die CDU ein politisches Schwergewicht ins Rennen ums Direktmandat geschickt hatte: Heimatministerin Ina Scharrenbach. Der Kamenerin fehlte aber offenbar der Heimat-Vorteil. Und die Mallorca-Affäre, bei der sie noch mit einem blauen Auge davon gekommen war, wird sich auch nicht positiv ausgewirkt haben.
Dank Schmeltzers Direktmandats konnte die SPD Sonntag jubeln, obwohl den Sozialdemokraten auch gleichzeitig zum Jammern zumute sein muss angesichts des historisch schlechten Landesergebnisses im einstigen Mutterland der SPD. Auch im Wahlkreis Unna II haben die Wählerinnen und Wähler die SPD abgestraft - allerdings milder als landesweit. Die Ergebnisse sollte sich Wahlsieger Schmeltzer aber genau ansehen. Denn wäre es allein nach Werne und Selm gegangen, hätte er sein Landtagsbüro räumen müssen. Kein Wunder, dass die CDU-Vertreter feierten.
Der eigentliche Wahlsieger sind neben der CDU die Grünen. Und der Wahlverlierer ist die FDP. Hier in unserem Wahlkreis wären die Liberalen sogar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
