Schaden von 30.000 Euro Lüner soll Möbelhäuser betrogen haben

Schaden von 30.000 Euro: Lüner soll Möbelhäuser betrogen haben
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Mit einem miesen Trick und im größeren Stil soll ein 38-jähriger Dortmunder die Betreiber von Möbelhäusern in Lünen und Umgebung über den Tisch gezogen haben. Nun steht er wegen Betrugs vor Gericht, beteuert seine Unschuld und stellt sich selbst als Opfer dar.

Innerhalb weniger Tage Ende 2020 soll der Mann, der bislang noch nicht in Erscheinung trat, einen Gesamtschaden von knapp 30.000 Euro verursacht haben. Laut Anklage wurde er in den Geschäften in Lünen, Dortmund und Oberhausen vorstellig, kaufte hochwertige Polstermöbel, Tische und Lampen, die er sofort oder spätestens am nächsten Tag mitnahm. Er, so der Vorwurf, zahlte mit seiner EC-Karte und per Lastschrift, die aber kurz darauf widerrufen wurde. Folge: Möbel, Geld und Käufer waren verschwunden.

Auf Masche hereingefallen?

Massive Vorwürfe, die der 38-Jährige jetzt vor dem Amtsgericht über seinen Verteidiger in Abrede stellte. Der Anwalt erklärte, sein Mandant sei im Sommer 2020 umgezogen und habe kaum Möbel für die neue Wohnung gehabt. Zu der Zeit habe er in einem Restaurant gejobbt, habe dort einen Mann kennengelernt, sei mit ihm ins Gespräch gekommen und der Fremde habe ihm angeboten, ihm eine gute Küche für 1500 Euro zu beschaffen, die er dann in Raten zu 50 Euro abzahlen könne. Dafür benötige er lediglich seinen Ausweis und die EC-Karte.

Da es sich bei dem Mann um einen Stammkunden gehandelt habe und das Angebot gut geklungen habe, habe er zugegriffen. Dann jedoch sei er bezüglich der Küche erst immer wieder vertröstet worden, habe dann einsehen müssen, dass daraus nichts werden würde. Ausweis und Karte habe er irgendwann zurückerhalten.

Von der Betrugsserie habe er erst erfahren, als seine Wohnung durchsucht worden sei. Der Angeklagte kenne die Möbelhäuser und die Verkäufer nicht. Er habe keinen Führerschein und habe kein Transportfahrzeug gemietet. Die Unterschriften stammten allesamt nicht von dem 38-Jährigen. Und den „hilfsbereiten“ Stammgast habe er nie wiedergesehen.

Prozess wird fortgesetzt

Nach der Einlassung wurden Zeugen der Möbelhäuser in Lünen und Oberhausen gehört. Doch keiner konnte den Angeklagten als Käufer oder einen der Begleiter erkennen. Dafür schilderten sie den Ablauf: Per Anruf im Vorfeld oder vor Ort fragte der vermeintliche Kunde nach zum Verkauf stehenden Ausstellungsstücken, sofortiger Mitnahme und der Möglichkeit der Zahlung mit Karte. Er wählte Möbel aus, verlud sie mit Hilfe weiterer Personen, zückte seine Scheckkarte und fuhr dann davon.

Die Befragung weiterer Zeugen soll nun Licht ins Dunkel bringen. Der Prozess wird deshalb Ende November fortgesetzt.

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