Am Dienstag positionierten Mitarbeiter der Stadt die Sandsäcke an der Münsterstraße etwas anders. Die sogenannten Big-Packs sollen verhindern, das Fahrzeuge ungebremst auf den Weihnachtsmarkt fahren können. © Matthias Stachelhaus

Terrorabwehr

Sandsäcke schützen Weihnachtsmarkt - Stadt korrigiert Position von LKW-Sperren

Sandsäcke sollen den Weihnachtsmarkt in der Lüner Innenstadt sicherer machen. An der Münsterstraße musste noch einmal nachgebessert werden. Halten die Sandsäcke wirklich einen LKW auf?

Lünen

, 04.12.2019 / Lesedauer: 3 min

Bei Festen und Veranstaltungen sind sie, auch in der Lünen Innenstadt, nicht mehr wegzudenken. Sperren in Form von Betonklötzen, Wasserkanistern oder Sandsäcken.

Sie sollen im Fall von Amokfahrten Schlimmeres verhindern und sogar LKW zum stehen bringen. In Lünen dürften die von der Stadt aufgestellten Sandsäcke, die sogenannten Big-Packs, für viele bereits zum bekannten Bild auf Weihnachtsmarkt und Kirmes gehören.

Sandsäcke standen zu weit auseinander

Die Position der sechs Sandsäcke an der Münsterstraße musste am Dienstag (3.12.) allerdings noch einmal verändert werden. Denn der Blick aus dem Redaktionsfenster am Montag (2.12.) warf die Frage auf: Wie genau sollen die Sperren einen LKW aufhalten, wenn sie soweit auseinanderstehen, dass jeder Lieferverkehr problemlos drumherum fahren kann?

Am Montag (2.12.) konnte der Verkehr, auch LKW, die Sperren relativ problemlos umfahren. © Matthias Stachelhaus

Die Stadt reagierte und rückte die Sandsäcke etwas näher zusammen. Grundsätzlich absperren sollen die Big-Packs die Lüner Fußgängerzone ohnehin nicht. Im Notfall muss die Feuerwehr schnell durchkommen können. Im Alltag braucht der Lieferverkehr eine Zufahrt.

„Die Big-Packs sollen vor allem über eine Verschwenkung der Zufahrt verhindern, dass Fahrzeuge ungebremst einfahren können“, sagt Stadtsprecher Benedikt Spangardt dazu auf Nachfrage.

Betonklötze halten LKW nicht auf

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Auf den Einsatz der vielerorts verwendeten Betonklötze wird in Lünen verzichtet. „Wir setzen absichtlich Big-Packs ein, weil Betonklötze bei einem Anprall in der Tat wie ein Hockey-Puck über Asphalt und Steine gleiten können und dann zur Gefahr werden“, sagt Stadtsprecher Benedikt Spangardt dazu auf Nachfrage.

Die Klötze sind mit rund 2,4 Tonnen zwar fast doppelt so schwer wie die Sandsäcke (1,2 Tonnen). Ein Test der Dekra zeigte 2017 aber, dass ein LKW durch die Betonklötze kaum aufgehalten wird. Das 10 Tonnen schwere Test-Fahrzeug durchbrach die Betonsperre bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h fast mühelos.

Platzende Säcke nehmen Energie auf

„Big-Packs sollten bei einem Anprall aufplatzen und nicht in eine unkontrollierbare Bewegung versetzt werden“, so Spangardt weiter. Das Prinzip dahinter gleicht im Grunde den sogenannten Indutainern. Das sind große Wassersäcke, die beim Aufprall aufplatzen und die Bewegungsenergie aufnehmen.

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In einem Test der Dekra mit einem 7,5 Tonnen schweren LKW, der auf 50 km/h beschleunigt wurde, brachten die Wassercontainer das Fahrzeug nach rund 10 bis 15 Metern zum stehen. Das Problem: Die Wassersäcke sind verhältnismäßig anfällig gegen Manipulation.

Ob die Big-Packs der Stadt Lünen genau so funktionieren, ließe sich nur durch einen Test herausfinden. Immerhin laufen sie nicht so leicht leer.

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