Riskante Fahrt von Lünen nach Selm Ohne Rücksicht auf Verluste

Riskante Fahrt von Lünen nach Selm: Ohne Rücksicht auf Verluste
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Mit gefährlichen Manövern wollte ein Mann aus Lünen (35) die Fahrt nach Selm im Frühling 2024 offenbar deutlich verkürzen. Keine gute Idee: Er handelte sich ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ein.

Der Polizist befand sich auf dem Weg zum Dienst, war aber noch „zivil“ unterwegs, als er am 1. März 2024 auf der Borker Straße von seinem Hintermann massiv bedrängt wurde. In einer Kurve gab der Fremde Gas, zog über eine durchgezogene Linie und eine Sperrfläche an ihm vorbei und scherte dann so dicht vor ihm ein, dass er selbst bremsen musste, um eine Kollision zu verhindern. Der andere Fahrer raste weiter, er selbst informierte seinen Kollegen und versetzte sich kurzerhand in den Dienst, nahm die Verfolgung auf und hatte zuletzt knapp 130 Stundenkilometer auf dem Tacho.

Soweit der Vorwurf. Doch den wollte der Lüner jetzt im Prozess vor dem Amtsgericht nicht auf sich sitzen lassen. Er habe so etwas nicht gemacht, könne sich an den Vorgang nicht erinnern. Er sei normal gefahren, habe niemanden bedrängt und auch keine gefährliche Situation herbeigeführt. Der Zeuge „vom Fach“ sah es anders und wiederholte seinen Vorwurf indes.

Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen hatten am Ende weder die Anklägerin noch der Richter. Der Angeklagte wurde zu 600 Euro Geldstrafe verurteilt und erhielt ein sechsmonatiges Fahrverbot.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 17. Februar 2025.