Rettungshubschrauber Christoph 8: Neuer Einsatzrekord in Lünen Über 1000 Flüge

Rettungshubschrauber Christoph 8: Neuer Einsatzrekord in Lünen
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Der immer weiter verbreitete Notarztmangel macht sich auch bei der ADAC-Luftrettung bemerkbar. Der ADAC sieht die längeren Wege von Ärzten als einen Grund für den Anstieg der Einsätze in der Luft im vergangenen Jahr. Die sechs in Nordrhein-Westfalen stationierten Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber sind 2022 zu 7722 Einsätzen geflogen (2021: 6809) – ein Plus von 13,4 Prozent, wie die ADAC-Luftrettung in einer Pressemitteilung vermeldet.

Konkret für Lünen bedeutet das: Christoph 8, der von einem Landeplatz neben dem St. Marien-Hospital abhebt, flog im vergangenen Jahr zu insgesamt 1071 Einätzen. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 1000 Einsätze.

Christoph 8 startet vom Landeplatz neben dem St. Marien-Hospital.
Christoph 8 startet vom Landeplatz neben dem St. Marien-Hospital. © ADAC

Als weitere Gründe für die Rekordzahlen sieht die ADAC-Luftrettung die steigende Mobilität nach Ende der Corona-Einschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und Spezialeinsätzen mit Rettungswinde. Hinzu kommen regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes. „In vielen Regionen ist der Rettungshubschrauber bei einem Notfall häufig das einzig verfügbare Rettungsmittel“, heißt es in der Mitteilung.

Ursache Nummer eins für Einsätze waren für die ADAC-Rettungshubschrauber aus Nordrhein-Westfalen bei etwa 39 Prozent der Flüge Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Danach folgten Notfälle des Herzkreislauf-Systems wie etwa ein Herzinfarkt) mit rund 25 Prozent. In 14 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall.

Die Einsatzgründe der ADAC-Luftrettung: ein Blick auf deutschlandweite Zahlen.
Die Einsatzgründe der ADAC-Luftrettung: ein Blick auf deutschlandweite Zahlen. © ADAC

Bundesweit flogen die Piloten der gemeinnützigen ADAC-Luftrettung 2022 zu 55.675 Einsätzen (2021: 52.234). Pro Tag hoben die fliegenden „Gelben Engel“ damit im Durchschnitt zu rund 153 Notfällen ab. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche. Noch nie seit Bestehen der ADAC Luftrettung mussten die Crews so häufig ausrücken wie 2022.

Die Flugkilometer der gesamten Flotte erhöhten sich um mehr als 330.000 auf rund 3,7 Millionen Kilometer - das entspricht fast zehnmal der Entfernung zwischen Erde und Mond. Insgesamt 3276 Flüge fanden 2022 in der Dämmerung und Dunkelheit statt (2021: 2658).

Zur Arbeitsweise: Ein Team einer Station – wie auch in Lünen – besteht aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen fast 1300 Menschen - darunter rund 170 Piloten, etwa 600 Notärzte, 250 Notfallsanitäter (TC HEMS) und 130 Techniker.

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