Restaurants erhöhen die Preise und haben unsere Solidarität verdient
Meinung
Steigende Preise sind oft Anlass für Wut oder Boykott. Wenn Wirte und Gastronomen in Lünen jetzt die Preise erhöhen, sollte das auf Verständnis treffen, findet unser Autor. Und: auf Solidarität.
Alles wird immer teurer. Naja, vieles zumindest. Egal ob Benzin oder Strom, auf Verständnis treffen Preiserhöhungen eigentlich nie. Dass jetzt auch Schnitzel, Pommes, Kaffee oder Bier im Restaurant oder der Kneipe teurer wird, sollte allerdings niemanden wundern.
Unter vielen Branchen, die coronabedingt schließen oder andere Einbußen hinnehmen mussten, hat es die Wirte seit März 2020 besonders hart getroffen. Restaurants und Kneipen mussten stets mit als erstes schließen, durften dafür so ziemlich als letzte Instanz wieder öffnen. Dazu kamen langfristige Einschränkungen, etwa bei Tischen mit größeren Abständen.
Dass viele Wirte jetzt die Preise erhöhen, erklären sie mit gestiegenen Preisen im Einkauf. Mit Blick auf die Gesamtlage im globalen Handel ist das auch nachvollziehbar.
Allein aus Trotz jetzt nicht mehr ins Restaurant zu gehen, wäre allerdings das falsche Signal. Denn Gastronomen, besonders lokale Einzelunternehmer, haben die Solidarität von uns als Gästen verdient.
Ein alternativer Vorschlag für Sparfüchse: Auto stehen lassen und mit dem Fahrrad oder zu Fuß ins Lieblingslokal gehen. Das schont auch den Geldbeutel, ist besser für die Umwelt und es bleibt mehr Spielraum für ein zweites Bier. Prost!
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.