Respektlosigkeit und Gewalt Löhr: „Anfeindungen im Außendienst und im Kreishaus nehmen zu“

Löhr: „Anfeindungen im Außendienst und im Kreishaus nehmen zu“
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Der Kreis Unna ist ab sofort Teil des Präventionsnetzwerks #sicherimDienst. Die NRW-Initiative bietet im Zusammenschluss von mehr als 450 Behörden wichtige Hilfestellungen für Sicherheit und Schutz von Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

Landrat Mario Löhr unterzeichnete jetzt gemeinsam mit Ralf Oxe, dem für Personalfragen zuständigen Fachdienstleiter, in der Bezirksregierung Arnsberg die Beitrittsurkunde, wie der Kreis Unna mitteilt.

Beleidigungen und körperliche Angriffe

Für den Landrat sei der Beitritt eine Selbstverständlichkeit, denn „unsere Beschäftigten im öffentlichen Dienst, sind immer häufiger Anfeindungen ausgesetzt. Das trifft den Außendienst besonders, macht aber auch vor dem Kreishaus und anderen Einrichtungen nicht halt“, beschreibt Löhr die Situation und bestätigt damit die Sichtweise von NRW-Innenminister Herbert Reul, der in Arnsberg deutlich machte, dass Gewalt mittlerweile nahezu alle Bereiche der Kommunalverwaltung betrifft.

„Dabei zeigt sie sich in ihrer ganzen Bandbreite: Von Beleidigungen über verbale Attacken bis hin zu körperlichen Angriffen oder Sachbeschädigung“, erklärte der Minister. Vielerorts kümmerten sich Kommunen und Kreisen bereits um dieses Thema.

Der Austausch untereinander sei sinnvoll, daher wolle sich auch die Kreisverwaltung Unna am Netzwerk beteiligen. „Das Präventionsnetzwerk macht diese Lösungen für alle bekannt. Solch ein behördenübergreifendes und vernetztes Vorgehen ist einzigartig in Deutschland und hilft ganz konkret“, bekräftigten Reul und Löhr.

Löhr ist noch dazu die Einbindung von Polizei und Rettungsdiensten wichtig, die „nochmal deutlich öfter mit Respektlosigkeiten, Behinderungen bis zur Gewalt konfrontiert werden“, so Löhr.

Netzwerk mit Behörden und Verbänden

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr freute sich über den gemeinsamen Beitritt der kommunalen Familie in der Region: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörden im Regierungsbezirk Arnsberg und darüber hinaus arbeiten täglich für die Allgemeinheit und halten unser öffentliches Leben verlässlich funktionsfähig. Sie müssen keine gegen sie gerichtete Gewalt tolerieren. Daher setzen wir uns als Partner von #sicherimDienst gemeinsam für den Schutz und die Sicherheit der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein und können durch den Austausch im Netzwerk profitieren.“

Dem landesweiten Netzwerk #sicherimDienst haben sich zwischenzeitlich mehr als 1250 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Behörden, Organisationen, Institutionen und Verbänden angeschlossen. Ziele sind die Gewaltvorsorge im öffentlichen Dienst, der Erfahrungsaustausch und der Austausch von Praxisbeispielen.