Der Aufschrei war groß, als Straßen.NRW verkündet hatte, dass für sechs Monate niemand mehr von der B54 rechts auf die B236 abbiegen darf. Durch dieses Verbot auf einer der Hauptachsen zwischen Dortmund und Lünen gab es für viele Verkehrsteilnehmer zwei Optionen: die ausgeschilderte Umleitung in Kauf nehmen oder aber die Regeln brechen. Viele Autos und LKW entschieden sich in den vergangenen Wochen für letztere Variante, wie Beobachtungen vor Ort ergaben. Doch damit ist nun Schluss.
Denn das Rechtsabbiegen ist wieder erlaubt, wie Nadia Leihs, Pressesprecherin von Straßen.NRW bestätigt. Grund für das bisher geltende Verbot ist der Ausbau der B54. An der Kreuzung zur B236 wird neben der Fahrbahn auch der Geh- und Radweg erneuert, wodurch die gesamte Fläche breiter wird.
Da es im dichten Buschwerk einen starken Geländeabfall gibt, musste dort eine Stützwand gebaut werden. Und genau diese ist nun fertiggestellt, erklärt Nadia Leihs. Die Baugeräte, welche für diese und weitere Arbeiten nötig waren, nehmen auf der Fahrbahn jetzt keinen Platz mehr ein. Durch die Verlegung des Verkehrs auf der gegenüberliegenden Straßenseite habe man zudem noch mehr Platz geschaffen.
Dass die Arbeiten nun doch nicht so lange gedauert haben wie zunächst angedacht, liegt an der Witterung. „Wir hatten erst einen längeren Zeitraum beantragt und nun einfach Glück mit dem Wetter“, erklärt Nadia Leihs und fügt an: „Das heißt aber nicht, dass wir dort schon fertig sind. Die Rechtsabbiegerfahrbahn muss beispielsweise noch gemacht werden.“
Wendearbeiten ziehen sich hin
Während die Baustellen-Arbeiten an der Kreuzung zur B236 schneller als geplant vorangehen, sieht es gut anderthalb Kilometer weiter nördlich Richtung Lünen ganz anders aus. Für den Abschnitt zwischen der Kupferstraße und dem Datteln-Hamm-Kanal hatte Straßen.NRW angekündigt, in der Woche vom 21. November bis zum 27. November den Verkehr auf die neue Fahrbahn umzulegen. Dieser Schritt ist nötig, damit die rechte Seite der Straße (von Dortmund kommend) in den kommenden Monaten ebenfalls erneuert werden kann.

Doch auch anderthalb Wochen nach dem eigentlich Ende der Arbeiten verläuft der Verkehr weiterhin auf der alten Fahrbahn. Nadia Leihs, Pressesprecherin von Straßen.NRW, erklärt wie bereits vergangene Woche, dass die Verzögerungen immer noch am Wetter liegen. Damit Autos, LKW und Motorräder auf die neue Straße dürfen, muss diese mit vielen Markierungen versehen werden – eine sehr zeitintensive Sache, wie Leihs erläutert.
Die weißen Linien und Symbole können Arbeiter aber nur anbringen, wenn es „richtig trocken“ ist. „Sobald es lange genug nicht regnen oder schneit, werden die Markierungen angebracht und der Verkehr umgeleitet“, so Nadia Leihs. Hinzu kommen ebenfalls noch kleinere Arbeiten wie das Aufstellen von Schildern und Baken. Einen genauen Zeitpunkt für die Wende im oberen der Teil der B54-Baustelle kann die Pressesprecherin von Straßen.NRW weiterhin nicht nennen.
Kreuzung wird nicht gesperrt
Wenn der Verkehr über die neue Fahrbahn rollt, ändert sich erst einmal nur die Straßenseite für Autos, LKW und Motorräder. Denn weiterhin bleibt Fahrern in Richtung Dortmund sowie Lünen wie bisher nur jeweils eine Spur zur Verfügung. Zudem gibt es auf der Straße Buchenberg nur eine gemeinsame Spur für die Links- und Rechtsabbieger auf die B54.
Damit der Verkehr dort auch weiterhin hinein- und herausfahren kann, muss ein Stück der bald sanierten rechten Fahrbahn frei bleiben. Leihs betont, dass es an der Kreuzung keine Sperrung geben werde. Der Kreuzungsbereich soll stattdessen im Anschluss an die aktuellen Arbeiten saniert werden.
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