Mitarbeiter von Kliniken aus Lünen und Werne demonstrieren Angst vor Klinik-Kollaps

Mitarbeiter von Kliniken aus Lünen und Werne demonstrieren
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Es geht ums nackte Überleben: Viele Krankenhäuser in NRW kämpfen gegen die Schließung. Eine der Hauptursachen: eine fehlende nachhaltige Refinanzierung der Kliniken. Und genau dafür gingen am Mittwoch (20. September) mindestens 6000 Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Vertreter von Kommunen und Gewerkschaften auf die Straße und protestierten vor dem Landtag in Düsseldorf.

„Das Klinikum Lünen-Werne war mit drei Bussen und rund 200 Mitarbeitenden bei der heutigen Demo“, berichtet Pressesprecherin Paula Klein, „die komplette Geschäftsführung hat mitdemonstriert und gemeinsam mit den Mitarbeitenden dem Unmut über die aktuelle Unterfinanzierung der NRW-Kliniken Ausdruck verliehen.“ Zum Klinikum Lünen-Werne gehören das St.-Marien-Hospital Lünen sowie das Christophorus-Krankenhaus in Werne.

Die Mitarbeiter des Klinikums Lünen-Werne waren mit Megafonen vor Ort.
Die Mitarbeiter des Klinikums Lünen-Werne waren mit Megafonen vor Ort. © Paula Klein

Alle Demonstranten seien mit Trillerpfeifen, Klatschpappen und auch Megafonen ausgestattet gewesen, sagte Klein. „Es wurde ordentlich Lärm gemacht. Wir hoffen, dass dieser Protest in Berlin ankommt.“

Auch das Klinikum Westfalen, zu der die Klinik am Park in in Brambauer gehört, hat sich am am bundesweiten Protesttag unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ beteiligt. 50 Beschäftigte haben auf der Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf für die finanzielle Absicherung der Daseinsvorsorge protestiert.

Mitarbeitende der Klinik am Park in Lünen-Brambauer zeigten ihren Protest.
Mitarbeitende der Klinik am Park in Lünen-Brambauer zeigten ihren Protest. © Klinik am Park

„Vor Ort in der Klinik am Park zeigten Ärzte, Pflegekräfte und Verwaltungsmitarbeiter ihren Protest während einer aktiven Pause. Auch sie machten auf die schwierige wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser aufmerksam, die durch inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung hervorgerufen wird“, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem verteilten die Beschäftigten Informationen und suchten das Gespräch mit Besuchern und Patienten.

Bei der Kundgebung in Düsseldorf gab es mehrere Reden. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sagte unter anderem, die Finanzierung der Betriebskosten sei Aufgabe des Bundes. Dieser müsse schnellstmöglich das Krankenkassengesetz anpassen, damit gestiegene Lohnkosten übernommen werden könnten.

Der Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW, Ingo Morell, machte in seiner Ansprache klar, dass er finanzielle Hilfe von Bund erwartet: „Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass die Tarifsteigerungen und die Inflationskosten ab 2024 vollständig über das bestehende Finanzierungssystem refinanziert werden.“

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