Zukunft des Postgebäudes in Lünen Eigentümer schwebt „innovatives Wohnkonzept“ vor

Früheres Postgebäude: Eigentümer schwebt „innovatives Wohnkonzept“ vor
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Früher ging hier die Post ab – doch wie geht es zukünftig weiter mit dem früheren Zustellzentrum der Deutschen Post in Lünen? Der Eigentümer hat jedenfalls eine klare Vision für das Gebäude an der Kurt-Schumacher-Straße 5: Ein modernes Quartier in zentraler Lage. Bei einem Ortstermin am vergangenen Freitag (28.2.) stellte er der Lüner SPD und der stellvertretenden Bürgermeisterin Martina Förster-Teutenberg, die auch Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses ist, seine Ideen vor. Förster-Teutenberg spricht von einem möglicherweise „zukunftsweisenden Projekt“.

Nachhaltiges Wohnkonzept

„Dem Eigentümer schwebt ein sozialer Raum zum Austausch vor, der die Nachbarschaft stärken soll“, erklärt die SPD-Politikerin, die bei dem Termin mit ihrer Fraktion vor Ort war. Konkret habe der Inhaber, der sich vor Erscheinen dieses Artikels gegenüber der Redaktion noch nicht geäußert hat, laut Förster-Teutenberg ein gemischtes Quartier mit 84 Einheiten vor Augen. Neben Seniorenwohnungen könnten in dem Gebäude auch Studentenwohnungen entstehen. Dafür spricht unter anderem die Nähe zum Lüner Hauptbahnhof, von dem Züge in die Studentenstädte Münster und Dortmund abfahren. Auch Kleingewerbe wären denkbar. Ein entscheidender Punkt des Wohnkonzepts ist zudem Nachhaltigkeit – inklusive Photovoltaikanlagen, energieeffizienten Heizsystemen, begrünten Innenhöfen und einem autofreien Mobilitätskonzept. Noch steckt das Projekt allerdings in den Kinderschuhen, wie die stellvertretende Bürgermeisterin betont.

Die stellvertretende Bürgermeisterin von Lünen, Martina Förster-Teutenberg.
„Das ist nur ein erster Aufschlag“, betont Martina Förster-Teutenberg. © Udo Hennes

„Das ist erstmal nur ein erster Aufschlag und das, was sich der Eigentümer vorstellen könnte“, erklärt Förster-Teutenberg. Bevor die Pläne konkret werden, wird sich der Lüner Beirat für Stadtgestaltung und Baukultur das Gebäude am 1. April ansehen. Der Experten-Beirat gibt der Politik im Anschluss seine Einschätzung des Projekts. Denn für die Umsetzung wäre eine Änderung des Bebauungsplans im Stadtentwicklungsausschuss notwendig. Im aktuellen B-Plan ist noch die Nutzung für das Post- und Fernmeldewesen vorgesehen. Außerdem ist nach wie vor die Deutsche Post Mieter. Diese zog zwar Anfang 2024 an die Borker Straße um, nutzt aber einige der Räume noch – ebenso wie die Postbank, deren Filiale im Erdgeschoss 2025 geschlossen wird.

Wohnungsmarkt entlasten

Laut Martina Förster-Teutenberg sei der Inhaber grundsätzlich offen für den Austausch über die Zukunft der früheren Post-Zentrale: „Alles kann, nichts muss.

Aber ein Konzept in dieser Art könnte enorm dabei helfen, langfristig den Druck vom Wohnungsmarkt in Lünen zu nehmen.“