Update, 13. Januar, 15.15 Uhr:
Wie der zuständige Staatsanwalt Felix Giesenregen mitteilt, hat sich nun auch das Landeskriminalamt (LKA) in den Fall eingeschaltet. „Das LKA wertet derzeit Videoaufnahmen vom Firmengelände aus, wo der Streit begonnen hat. Die Kolleginnen und Kollegen haben bessere technische Möglichkeiten in Sachen Bildaufbereitung als die Polizei Dortmund. Daher leisten sie Amtshilfe.“
Zudem erklärte Giesenregen, dass gegen den 35-jährigen Tatverdächtigen aus Dortmund wegen versuchter Tötung und schwerer Körperverletzung ermittelt werde. Ihm drohe eine Gefängnisstrafe von 5 bis zu 15 Jahren. Der schwerverletzte 20-Jährige sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.
Update, 5. Dezember, 11.30 Uhr: Der zuständige Staatsanwalt Felix Giesenregen berichtet, dass die Ermittlungen weiter laufen. „Eine genaue Ursache für die familiären Streitigkeiten kann ich noch nicht vermelden.“ Giesenregen erwähnte jedoch, dass es im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung auch eine Sachbeschädigung an einem Pkw gab. Wie dies mit dem versuchten Tötungsdelikt zusammenhängt, ist noch unklar. Eine zeitliche Prognose, wenn es Hintergründe zur Tat geben könnte, wollte der Staatsanwalt nicht abgeben.
Die Polizei Dortmund teilte zudem mit: „Dem versuchten Tötungsdelikt in Brambauer waren Streitigkeiten zwischen zwei Personengruppen vorausgegangen, die ihren Ursprung nicht in Brambauer hatten. Letztendlich muss davon ausgegangen werden, dass sich die Tat nur deshalb im Stadtteil Brambauer ereignet hat, weil die Streitparteien den gleichen Arbeitgeber haben und man sich auf dessen, in Lünen-Brambauer liegenden Firmensitz zum gemeinsamen Arbeitsbeginn getroffen hat.“
Der Tatverdächtige, der seit dem 26. November in Haft ist, kommt aus Dortmund.
Update 28. November, 12.15 Uhr: Die Ermittlungen zu dem versuchten Tötungsdelikt laufen auch am Donnerstag noch. Der Tatverdächtige, der mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt, kommt aus Dortmund und ist bislang noch nicht straffällig gewesen, erklärte Staatsanwalt Felix Giesenregen. Die genauen Hintergründe zur Tat - es handelte sich um familiäre Streitigkeiten - seien nun Gegenstand der Ermittlungen. „Der Verteidiger bekommt nun Akteneinsicht und alles geht seinen gewohnten Gang“, so Giesenregen.
Update 26. November, 16.35 Uhr: Mittlerweile ist klar, einer der beiden Tatverdächtigen muss in Untersuchungshaft. Das hat Staatsanwalt Felix Giesenregen am späten Dienstagnachmittag gegenüber der Redaktion erklärt. Grund, dass der Mann vorerst hinter Gitter muss, ist die Schwere der Tat. Der zweite Mann, der zwischenzeitlich festgenommen wurde, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.
Update 26. November, 14.10 Uhr: Wie der zuständige Staatsanwalt Felix Giesenregen auf Nachfrage der Redaktion erklärt, habe ein Mann bei der Auseinandersetzung eine Stichverletzung in der Lunge erlitten, mittlerweile befinde er sich aber nicht mehr in Lebensgefahr. Bei den Tatverdächtigen, die bereits kurz nach der Tat festgenommen wurden, handelt es sich um zwei Männer im Alter von 35 und 29 Jahren, sagte der Staatsanwalt. Diese seien aktuell noch in Gewahrsam, im Laufe des Nachmittags soll sich entscheiden, ob sie einem Haftrichter vorgeführt werden sollen. Passiert dies heute nicht, müssen sie vorerst wieder auf freien Fuß kommen. Die drei verletzten Männer seien im Alter von 20, 28 und 31. Nach ersten Erkenntnissen sei ein Familienstreit eskaliert.
Update 26. November, 10.15 Uhr:
Am Dienstagmorgen sind die beiden festgenommenen Tatverdächtigen noch nicht dem Haftrichter vorgeführt worden. Das erklärte Henner Kruse, Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage der Redaktion mit. Im Laufe des Tages soll aber eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob die Tatverdächtigen in Untersuchungshaft müssen. Bis dahin erwartet die Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungsergebnisse, die offene Fragen beantworten sollen.
So haben wir bisher berichtet:
Noch ergibt sich für die Staatsanwaltschaft Dortmund ein unklares Bild über das, was am Montagmorgen (25. November) auf einem Firmengelände an der Zechenstraße in Lünen-Brambauer passiert ist. Klar ist: Es hat ein versuchtes Tötungsdelikt gegeben.
Im Laufe des Montags wurden laut Aussagen der Staatsanwaltschaft einige Zeugen und die beiden Verdächtigen von der Polizei befragt, die mit drei weiteren Männern in einen Streit auf dem Firmengelände verwickelt waren. Gleich mehrere Polizeifahrzeuge waren gegen 6.25 Uhr nach Lünen-Brambauer alarmiert worden.
Die Polizeiwagen waren den ganzen Morgen auf der Brechtener Straße positioniert, die Straße war auf rund 200 Metern für mehrere Stunden voll gesperrt. Auch die Haltestellen an der U41 – Brambauer Krankenhaus und Herrentheystraße – wurden zeitweise nicht angefahren.
Polizei und Rettungsdienst vor Ort
Laut Polizeisprecher Peter Bandermann wurden bei dem Streit drei Männer schwer verletzt, einer davon sogar lebensgefährlich. Die drei seien dann auf das Gelände der naheliegenden Aral-Tankstelle geflüchtet, die unmittelbar an der Zechenstraße liegt.
Vor Ort war neben der Polizei auch der Rettungsdienst, der sich um die drei Verletzten kümmerte. Auch die Feuerwehr war alarmiert worden, aber sei schnell wieder vom Einsatzort abgerückt.

Zwei Tatverdächtige festgenommen
„Wir haben dann sehr schnell Hinweise auf zwei Tatverdächtige bekommen und haben gezielt gefahndet“, so Peter Bandermann. Um 8.31 Uhr sei es dann zur Festnahme an der Bergstraße in Eving, einer Wohnanschrift, gekommen, die rund sieben Kilometer entfernt zur Aral-Tankstelle liegt. Zwei Männer im Alter von 31 und 35 Jahren wurden laut Bandermann festgenommen.
Schnell wurde von der Polizei auch die Staatsanwaltschaft Dortmund eingeschaltet – ein üblicher Vorgang, wenn es um ein Verbrechen gegen das Leben geht. Die Staatsanwaltschaft muss nun auch klären, ob es sich bei der Tat um einen versuchten Mord oder um versuchten Totschlag handelt.
Im Laufe des Montags liefen noch Ermittlungen vor Ort, dazu wurden sowohl Zeugen als auch die beiden festgenommenen Tatverdächtigen befragt. Bis zum Dienstag muss dann auch geklärt werden, ob sie dem Haftrichter vorgeführt werden sollen.
Durch die Sperrung der Brechtener Straße bildeten sich in Brambauer am Montagmorgen lange Staus, es gab einige Verkehrseinschränkungen. Auch die U-Bahn fuhr zeitweise nur eingeschränkt.
Die Polizei Dortmund hatte am Montagmittag eine Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft angekündigt. Diese gab es jedoch nicht. Am Dienstag soll es nähere Informationen zu den Ereignissen geben.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. November 2024.