Polizeichef: Werden uns vom Seepark ein Lagebild machen

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Polizeichef: Werden uns vom Seepark ein Lagebild machen

rnLüner Sicherheitskonferenz

Wie sicher ist Lünen, objektiv und subjektiv? Dieser Frage ging die zweite Lüner Sicherheitskonferenz nach - vor allem mit Blick auf Drogenkriminalität auf der Münsterstraße und im Seepark .

Lünen

, 09.05.2019, 16:17 Uhr / Lesedauer: 2 min

Lünen ist ein sicheres Pflaster. Daran bestehen für Polizeipräsident Gregor Lange überhaupt keine Zweifel. „Ganz objektiv gesehen, ist die Sicherheitslage in Lünen ausgezeichnet“, sagte Lange am Donnerstag (9.) nach der 2. Sicherheitskonferenz in der Polizeiwache Lünen.

An dieser Konferenz, die erste ihrer Art fand im Mai 2018 statt, nahmen neben dem Polizeipräsidenten und Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns weitere Vertreter der Polizei, der Staatsanwaltschaft Dortmund, des Zollamtes, des Amtsgerichts und des Lüner Schulamtes teil.

Polizeipräsident Gregor Lange

Polizeipräsident Gregor Lange © Bandermann

Münsterstraße und Seepark

Bei dem gut zweistündigen Gespräch am späten Vormittag in der Polizeiwache tauschten sich die Beteiligten über die Sicherheitslage in der Lippestadt aus. Dabei spielten auch die von vielen Bürgern als gefährlich eingestufte Münsterstraße in Lünen-Nord und der von vielen Menschen als bedrohlich empfundene Seepark in Horstmar eine Rolle. Und natürlich die im Mai vergangenen Jahres ins Leben gerufene Ordnungspartnerschaft von Polizei und Stadt.

Bevor Polizeichef Lange dazu seine Sicht der Dinge schilderte, erklärte er einmal mehr, dass niemand auf Lünens Straßen Angst um sein Leben haben müsse. Die Zahl der Gewalttaten befinde sich auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen zehn Jahre, sagte Gregor Lange. Die Straßenkriminalität läge auf dem zweitniedrigsten Niveau, die Zahl der Wohnungseinbrüche sei in den vergangenen drei Jahren deutlich zurückgegangen.

„Schreckliche Amoktat“ an KKG

Und trotzdem, das räumte Lange ein, fühlten sich viele Menschen in Lünen nicht sicher. Dass es mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl bei dem einen oder anderen nicht so weit her ist, dafür könnten bestimmte Einzeltaten verantwortlich sein. Als Beispiel nannte der Polizeipräsident die „schreckliche Amoktat“ an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule (KKG) im Januar 2018, wo ein 15-Jähriger einen 14-jährigen Mitschüler getötet hat.

Zur Münsterstraße und der dortigen Drogenkriminalität sagte der Polizeipräsident, dass die Polizei hier regelmäßig präsent sei und Schwerpunktkontrollen durchführe. Daran werde sich auch nichts ändern, versicherte Lange, die Kontrollen würden eher verstärkt.

Lagebild vom Seepark

Vom Seepark will sich die Polizei nach Rücksprache mit Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns kurzfristig ein „Lagebild“ machen. Dazu sagte der Bürgermeister, dass er von vielen Bürgern regelmäßig höre, dass sie sich im Seepark nicht sicher fühlen, dass es dort Drogenkriminalität gebe, dass es dort immer wieder zu (verbalen) Gewaltausbrüchen komme. Dem wolle man jetzt mit der Polizei schwerpunktmäßig nachgehen, sagte Kleine-Frauns.

Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns

Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns © Goldstein

Durchweg zufrieden zeigten sich Polizeipräsident und Bürgermeister mit der seit einem Jahr bestehenden Ordnungspartnerschaft. Die sei ein echtes Erfolgsmodell, erklärten beide unabhängig voneinander.

Kleine-Frauns gab sich sicher, dass die gemeinsamen Streifengänge von Polizisten und Mitarbeitern des Ordnungsamtes maßgeblich das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen steigere.

85 Strafanzeigen geschrieben

Gregor Lange machte anhand von Zahlen deutlich, dass es sich bei der Ordnungspartnerschaft nicht um einen zahnlosen Tiger handelt. Wie Lange sagte, haben die Doppelstreifen in den vergangenen 12 Monaten 85 Straf-und 251 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geschrieben sowie 861 Verwarnungsgelder ausgesprochen.