Polizei im Einsatz gegen Jugendkriminalität in Brambauer Drogendelikte und Platzverweise

Polizeieinsatz zur Jugendkriminalität: Drogendelikte und Platzverweise
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Als unsicher empfinden Brambaueraner das Umfeld der Wittekindschule. Jugendliche hatten dort kürzlich einen Spaziergänger mit Dreck und Steinen beworfen. Mülltonnen waren angezündet und ein Feuerlöscher gegen einen Bus geworfen worden. Die Polizei spricht von erhöht respektlosem und straffälligen Verhalten junger Leute.

Am Freitag (24.3.) hat es dort gemeinsam mit dem Lüner Ordnungs- und Jugendamt einen Polizeieinsatz gegeben. Ziel war die Bekämpfung von Jugendkriminalität, teilt die Pressestelle der Polizei mit. Es ging beispielsweise auch darum, den Verkauf von Alkohol an Jugendliche zu sanktionieren. Geachtet wurde zudem auf andere straffällige Verstöße und Fehlverhalten.

Laut Pressemitteilung seien über einen längeren Zeitraum in den Abendstunden 57 junge Leute rund um die Wittekindschule kontrolliert worden. Einsätze liefen auch in Scharnhorst und Aplerbeck in Dortmund. In Brambauer haben drei Jugendliche einen Platzverweis erhalten. In zwei Fällen ermittelt die Polizei nach Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Platzverweise können dann erteilt werden, wenn von einem Ort erkennbar Straftaten ausgehen können.

Schulhöfe wieder öffnen

Das Öffnen der Schulhöfe der Wittekindschule (Foto) und der ProfilSchule fordert Brami-Chef Michael Ristovitch.
Das Öffnen der Schulhöfe der Wittekindschule (Foto) und der ProfilSchule fordert Brami-Chef Michael Ristovitch. © Goldstein (A)

Die Situation in Brambauer hat eine Debatte um Polizeipräsenz im Ortsteil ausgelöst. Die Polizeianlaufstelle in der Sparkasse an der Paul-Bonnermann-Straße ist zurzeit nicht besetzt. Stattdessen setzt die Polizei die Mobile Wache ein, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Immer montags und donnerstags ist die Polizei an wechselnden Standorten präsent. Der nächste Termin ist am Donnerstag (30.3.) von 15 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz an der Yorckstraße. Weitere Termine stehen auf der Internetseite der Polizei Dortmund https://dortmund.polizei.nrw/ihr-bezirksdienst-der-polizeiinspektion-3-luenen

Alternativ ist an diesen Tagen die Polizei für Themen in Brambauer unter Tel. (0231) 132-3521 erreichbar.

Für eine Polizeiwache als feste Anlaufstelle haben sich bereits das Netzwerk Zukunftswerkstatt 2030 und die CDU in Brambauer ausgesprochen. Auch Michael Ristovitch, Brami-Chef und Mitglied der Zukunftswerkstatt, unterstützt eine Wache. Die Ideen der Polizei gehen allerdings in eine andere Richtung. Sie prüft zurzeit, ob die Polizeianlaufstelle durch die Mobile Wache ersetzt werden kann.

Ristovitch geht noch einen Schritt weiter. Er vermisst in Brambauer Orte, an denen sich Jugendliche aufhalten und austoben können, beispielsweise auf Bolzplätzen. Er fordert in dem Zusammenhang das Öffnen der umzäunten Schulhöfe der Profilschule und der Wittekindschule.

Jugendliche wollen bolzen

Michael Schulte, Leiter der Profilschule, versteht die Problematik. Er fürchtet aber Folgen, sollte der Zaun weichen. Schulte spricht von zerschlagenen Bierflaschen, Vandalismus und beschmierten Wänden. Der Schulleiter habe nichts gegen Kinder, die dort Fußball spielten. Es müsse Raum für Jugendliche geben.

Schulte sieht die Lösung aber eher in einer Begleitung von Jugendlichen in Jugendeinrichtungen, als im Öffnen der Schulhöfe. „Bei uns ist bis 16 Uhr Unterricht“, berichtet er. Bis 20 Uhr seien die Tore ohnehin geöffnet, dann schlössen die Reinigungskräfte allerdings ab.

Ristovitch hat Jugendliche beobachtet, die auf dem Penny-Parkplatz Fußball gespielt haben. „Wahrscheinlich ohne Erlaubnis“, vermutet er. „Das ist auch eines unserer Probleme in unserer Gesellschaft. Unsere vergitterte und verrammelte Gesellschaft hat keinen Platz mehr für sowas!“, schildert Ristovitch.

Angefragt hat die Redaktion auch an der Wittekindschule. Allerdings gab es bisher keine Rückmeldung.

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