Nach der SPD fordert auch die CDU in Lünen flexiblerer und wohnortnahe Impf-Möglichkeiten. © DPA
Corona-Impfungen
Politik macht Druck: SPD und CDU in Lünen fordern wohnortnahe Impfungen
Der politische Druck wächst, für die Lüner ein wohnortnahes Impfzentrum einzurichten. Ärzte und Stadt haben bereits an den Minister geschrieben, auch SPD und CDU fordern eine flexible Lösung.
Die Initiative, die sich für lokale Impf-Möglichkeiten einsetzt, bekommt immer mehr Unterstützer. Nachdem die Hausärzte gemeinsam mit der Stadt Lünen eine Erklärung an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann formuliert haben, hat die SPD Lünen das Thema aufgegriffen. Sie unterstützt einen Antrag der SPD-Landtagsfraktion für eine flexible Lösung, die besonders für Risikogruppen erreichbar ist. Auch die CDU in Lünen hat in dieser Sache an den Minister geschrieben.
Alle gemeinsam kritisieren den vor allem für betagte Menschen unzumutbaren Weg ins Impfzentrum nach Unna. „Unser Verständnis für die Auswahl der Orte, an denen Impfzentren eingerichtet wurden, ist nicht sehr groß“, heißt es in einem Schreiben des CDU-Stadtverbands. Für die Lüner bedeute die Fahrt einen mehrstündigen Aufwand, um Unna mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Kosten für ein Taxi wären immens hoch. Allein aus Lünen müssten sich 88.000 Einwohner, ausgenommener derer, die in Einrichtungen geimpft wurden, auf den Weg in die Kreisstadt Unna machen. „Für unsere Bürgerinnen und Bürger vor Ort ist dies so nicht hinnehmbar und so unterstützen wir mit Nachdruck den Wunsch der Stadtspitze und der Ärzteschaft Lünens, um die Einrichtung einer lokalen Impfstation“, schreiben Annette Droege-Middel, Daniel Pöter und Christiane Krämer für den CDU-Stadtverband.
Leere städtische Gebäude in Lünen
Ähnlich hatte sich in der vergangenen Woche die SPD-Fraktion geäußert. „Die Standorte für Impfzentren in den Kreisen sind weder durchdacht, noch auf die älteren Menschen zugeschnitten“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Billeb. In Bürgersprechstunden sei dies vielfach kritisiert worden. „Dass auch die Hausärzte dieses Manko scharf kritisieren, ist daher nachvollziehbar.“
In Lünen stünden genügend städtische Gebäude leer, die sich für eine Zweigstelle eigneten. Das Land müsse sich diesbezüglich bewegen und abhängig von der Verfügbarkeit von Impfstoffen weitere flexible Standort-Möglichkeiten schaffen, die insbesondere für Risikogruppen akzeptabel und erreichbar seien.
Die SPD-Landtagsfraktion hat dazu einen Antrag für die kommende Landtagssitzung eingebracht. „Wir unterstützen diese Initiative, erwarten von der Landesregierung eine positive Reaktion auf die vielerorts geübte Kritik und fordern dazu auf, flexiblere Lösungen vorzulegen, die den Risikogruppen gerecht werden“, so der Fraktionsvorsitzende Rüdiger Billeb.
Impfbusse oder Zweigstellen von Impfzentren
Es sei wichtig, dass die Kreise und kreisfreien Städte in die Lage versetzt würden, passende Strukturen für ihre Bedürfnisse vor Ort bei der Ausgestaltung der Impforganisation umzusetzen, um den Impfvorgang vor Ort so schnell wie möglich zu gewährleisten“, fordern die SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke, Rüdiger Weiß und Rainer Schmeltzer aus dem Kreis Unna. Als mögliche Lösungen böten sich aufsuchende Impfungen, Impfbusse, mobile Impfteams oder auch Zweigstellen der Impfzentren an.
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