Die rot markierte Fläche gehört dem Gütersloher Unternehmen Hagedorn. Vorkaufsrecht hat Hagedorn für die schraffierten Flächen. Wie es nach dem Abriss des Kraftwerks weitergehen soll, darüber ist man sich uneins. © Hagedorn
Hagedorn will Logistik
Pläne für Steag-Fläche stoßen auf Widerstand in Politik und Verwaltung in Lünen
Das Unternehmen Hagedorn will auf der Steag-Fläche Logistik-Unternehmen ansiedeln. Dafür gibt es Widerstand aus der Politik - und von Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns.
Der Abriss des ehemaligen Steag-Kraftwerks in Lünen ist in vollem Gange. Dass das Ganze noch lange dauern wird, hatte Hagedorn schon erklärt. Dennoch wird diskutiert, was auf dem 37,2 Hektar großen Areal stattdessen entstehen soll. Das Unternehmen, dass das Gelände Ende 2019 gekauft hatte, hat im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt, dort Logistik-Unternehmen ansiedeln zu wollen.
Rat soll Resolution verabschieden
Geht es unter anderem nach Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns, würde genau das nicht passieren. Den rund 130 Gästen des IHK-Wirtschaftsgesprächs am Donnerstagabend im Lüntec in Brambauer erklärte er, dass frei werdende Flächen „zukunftsweisend“ entwickelt werden sollten.
Die Standorte sollten zukunftsfähig werden, qualifizierte Arbeitsplätze anbieten und auch Aspekten des Klimaschutzes folgen. „Ein Zentrum für Transportlogistik, wie es wohl auch dem neuen Eigentümer vorschwebt, würde damit ausscheiden“, sagte er.
Dazu solle der Rat der Stadt in der kommenden Sitzung eine Resolution verabschieden. In der Vorlage dazu heißt es, dass in Lippholthausen schon jetzt zu viel Schwerlast-Verkehr auf den Straßen sei. „Eine zusätzliche Ansiedelung von
verkehrsintensiven Betrieben mit einem hohen Schwerverkehrsanteil (z.B. Logistik) auf der Steag-Fläche wird daher vom Rat der Stadt Lünen abgelehnt“, heißt es darin. Im Rahmen der Bauleitplanverfahren werde die Stadt auf die Berücksichtigung ihrer Belange achten.
Neuer Plan dauert zwei bis drei Jahre
Im bisherigen Bebauungsplan ist die Fläche noch als Elektrizitätswerk und Nebengebäude festgesetzt. Soll dort anderes Gewerbe entstehen, braucht es erst einmal einen neuen Bebauungsplan. Bevor der beschlossen wird, will die Stadt ein Entwicklungskonzept „Wirtschaftsstandort Lippholthausen 2030“ entwickeln. Bis es einen neuen Bebauungsplan gibt, werden laut Verwaltung also zwei bis drei Jahre vergehen.
CDU-Bürgermeisterkandidat Christoph Tölle teilte bei der IHK am Donnerstag indes die Ablehnung des aktuellen Bürgermeisters in puncto Logistik. „Das wäre der Bergbau der Zukunft“, sagte er im Rahmen einer kurzen Podiumsdiskussion der Bürgermeister-Kandidaten für die Kommunalwahl 2020, an der neben Tölle und Kleine-Frauns auch Rainer Schmeltzer (SPD) teilnahm. Letzterer gab zu Protokoll, er könne sich den Standort unter anderem für den Ausbau regenerativer Energieträger vorstellen.
SPD: „Das gilt es zu verhindern“
Die SPD-Fraktion im Lüner Rat blies in einer Stellungnahme am Freitagmorgen ins gleiche Horn: „Einen solchen enormen Flächenverbrauch mit extrem wenig Arbeitsplätzen und zusätzlichen verkehrlichen Problemen gilt es zu verhindern“, heißt es dort zum Thema Logistik. Dazu bedürfe es allerdings keiner Resolution - es reiche das örtliche Planungsrecht.
Die Redaktion hat Hagedorn am Freitagmittag um Stellungnahme gebeten. Bis zum Abend war noch keine Antwort eingetroffen.
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