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Pläne für E-Scooter in Lünen: Hier sollen die Roller bald fahren
Mobilität
Zwei große Verleih-Anbieter für E-Scooter planen den Start in Lünen. Das Konzept sieht vor: mehrere Hundert Roller sollen hier ausgeliehen werden können. Die Stadt prüft die Vereinbarungen.
Mittlerweile stehen sie in den Straßen fast jeder Großstadt: E-Scooter. In Lünen sollen sie auch bald fahren, wenn es nach den Plänen von zwei großen Verleih-Anbietern geht.
Bereits seit April steht die Stadtverwaltung in Kontakt mit den beiden Anbietern „Lime“ und „Bird“, teilt Stadtprecher Alexander Dziedeck auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Stadt zur Prüfung verpflichtet
Die Anbieter seien mit dem Wunsch auf die Stadt zugegangen, ihre elektrischen Roller auch in Lünen anzubieten. „Die Stadt ist rechtlich dazu verpflichtet, das zu prüfen“, erklärt Dziedeck.
Zum Stand der Verhandlungen sagt der Stadtsprecher: „Die beiden Anbieter Lime und Bird arbeiten nach der Rechtsprüfung der ersten Fassung der Kooperationsvereinbarungen noch an der jeweiligen finalen Vereinbarung.“ Es sei zudem noch zu prüfen, ob ein politischer Beschluss vor einem möglichen Start notwendig ist.

Der Anbieter Bird plant, die E-Scooter vor allem in der Stadtmitte und in Alstedde anzubieten (blau). Rot markiert sind die Bereiche, in denen die Roller nicht geparkt werden können. © Stadt Lünen
Ob und wann die ersten Scooter in der Stadt Lünen ausgeliehen werden können, steht somit noch nicht fest. „Dies hängt von Finalisierung der Kooperationsvereinbarungen ab“, so Dziedeck. Das Unternehmen Lime plant, mit 250 E-Scootern in Lünen zu starten, Mitbewerber Bird will künftig 80 Roller zur Verfügung stellen.
Verbotszone an der Lippe
Zu den eingereichten Plänen der Anbieter gehört auch eine Karte mit möglichen Bereichen, in denen die Roller ausgeliehen werden können. Die E-Scooter der Unternehmen können über eine Smartphone-App ausgeliehen werden und innerhalb bestimmter Grenzen wieder abgestellt werden. Dafür ist jedes Gefährt mit GPS ausgestattet.
Auf den bei der Stadt vorliegenden Karten ist zu erkennen, dass Bird sich auf die Stadtmitte konzentriert. Das „Bediengebiet“ des Unternehmens soll aber auch Teile von Alstedde, Altlünen und Wethmar umfassen.
Direkt im Bereich der Lippe wird die Ausleihe der Roller den Plänen nach nicht beendet werden können. Das hat einen Grund: Erfahrungen in anderen Städten haben gezeigt, dass immer wieder E-Scooter in Flüsse geworfen werden.
Ebenso ausgenommen sind auf der vorgelegten Karte der Bereich um das Rathaus, das Gelände des Marien-Hospitals und mehrere Parks.

Der Anbieter Lime will E-Scooter auch in Lünen-Süd anbieten. © Stadt Lünen
Das Unternehmen Lime will drei Mal so viele E-Scooter in der Stadt positionieren – und plant entsprechend großflächiger. Neben den Bereichen der Konkurrenz soll auch das Gebiet Lünen-Süd, Horstmar und Niederaden mit den Leih-Rollern erreichbar sein. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen: Seepark und andere weitläufige Gelände sollen zur „no parking zone“ werden.
Sämtliche geplanten Verbotszonen „müssten wir aber noch intern mit der Ordnungsbehörde final abstimmen“, merkt Stadtsprecher Alexander Dziedeck an.
Kosten sollen der Stadt bei einer möglichen Kooperation mit den Verleihern nicht entstehen.
Unternehmen halten sich bedeckt
Die Anbieter selbst wollten einen möglichen Start in Lünen nicht kommentieren. Auf Nachfrage ließ das Unternehmen Bird über eine Agentur mitteilen: „Bitte haben Sie Verständnis, dass Bird zu möglichen in der Zukunft liegenden Aktivitäten keine Stellungnahme abgeben kann.“ Eine Anfrage beim Mitbewerber Lime blieb unbeantwortet.
Die Stadtverwaltung verspricht sich von den Plänen eine Verbesserung der Verkehrssituation: „Aus Sicht der Stadt sind E-Scooter eine ergänzende, kostengünstige und umweltfreundliche Mobilitätsalternative zum Auto“, so Alexander Dziedeck. „Damit wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt die Möglichkeit geben, bei Fahrten innerhalb des Stadtgebietes auf das Auto zu verzichten, um die Straßen und die Umwelt zu entlasten.“
Bis es so weit ist, stehen allerdings noch einige Prüfungen an – und möglicherweise die Zustimmung des Stadtrates.
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
