So soll es demnächst an der Preußenstraße aussehen. © Bauverein

Bauverein

Pilotprojekt an der Preußenstraße: 79 neue Wohnungen und eine Energieallee für Horstmar

Schon in den letzten Jahren ist in Horstmar viel passiert. Jetzt steht ein Bauprojekt an, das den Stadtteil zum Standort eines Pilotprojekts macht und einen neuen Hingucker schafft.

Horstmar

, 15.09.2019 / Lesedauer: 3 min

Man könnte sagen, was lange währt, wird endlich gut, zumindest besteht die konkrete Hoffnung, dass es an der Preußenstraße bald losgeht. Dort, wo bis vor wenigen Jahren noch mit Stahl gehandelt wurde und zuvor eine Zeche war, gibt es Pläne des Bauvereins, die Horstmar zu einem Pilotprojekt werden lassen hier an der Preußenstraße.

Inzwischen abgerissen: Die Gebäude von Coers Stahlhandel an der Preußenstraße. © Britta Linnhoff

Denn der Bauverein plant bei seinen Neubauten in Kooperation mit dem Stadtbetrieb Abwasserbeseitigung Lünen (SAL) und dem Fraunhofer Institut eine „Energieallee“.

So sehen die neuen Häuser aus, die an der Preußenstraße entstehen sollen. © Bauverein

Seit drei Jahren schon wartet der Bauverein auf die Genehmigung für das große Bauprojekt. Jetzt ist man zuversichtlich, dass im zuständigen Ratsausschuss im Oktober eine Entscheidung fällt, damit es weitergehen kann. Dann könnten die Pläne offengelegt werden, bevor man nach dieser Frist mit einem erneuten Beschluss endgültig zum Spaten greifen kann.

Die Zeche Preußen II in Horstmar. Das Foto zeigt die Anlage im Jahr 1910. © Bauverein

Andreas Zaremba, Vorstandsvorsitzender des Bauvereins und Carsten Unterberg, Technischer Prokurist, hoffen, dass das im Frühjahr 2020 so sein wird. Sie fiebern dem Neubauprojekt entgegen, denn es wird ein besonderes sein.

Zum einen, weil Teile des ehemaligen Zechenverwaltungsgebäudes direkt neben dem ehemaligen Stahlhandelgelände stehen bleiben und in das Projekt integriert werden sollen - zum anderen, weil ein Pilotprojekt für ein ganz besonderes Trennsystem von Schmutz- und Regenwasser zukunftsweisend für möglichst klimaverträgliches Bauen sein könnte. Unterberg: „Zwei Häuser werden so ausgestattet, dass zum Beispiel Dusch- und Badewasser im Haus gesammelt werden kann, und es dann für die Toilettenspülung genutzt wird.“

20 Meter lange „Energieallee“

Für Mieter ist das attraktiv, weil es die Nebenkosten senken kann. Für den Fall, dass der Tank voll ist, wird Wasser in Richtung „Energieallee“ abgleitet. Diese Allee ist eine Art Graben mit Granulat und Sträuchern, die als Filter dienen. Etwa 20 Meter wird dieser Graben lang sein. Experten des Fraunhofer Instituts messen am Ende und am Anfang, schauen, wie es funktioniert. „Wir sind immer auf der Suche nach solchen Techniken“, betont Carsten Unterberg. Und Andreas Zaremba ergänzt: „Ökologie steht für uns vorne an.“

Ehemaliges Zechenverwaltungsgebäude wird in Teilen Bestandteil der neuen Siedlung

Dass von dem Neubauprojekt mit seinen insgesamt 79 Wohneinheiten bisher an der Preußenstraße nichts zu sehen ist, hat auch mit dem alten Zechenverwaltungsgebäude zu tun. Es soll bleiben, das wollen alle, die Frage ist nur, wieviel davon. Denn: Das Gebäude ist marode, sagen Zarembaa und Unterberg. Und wenn man erst einmal anfange, sei man vor Überraschungen bei einem so lange schon leer stehenden Gebäude sicher nicht gefeit. Beide betonen aber, dass sie „möglichst viel des Zechenverwaltungsbäudes, das zuletzt als Wohnraum durch Vivawest genutzt wurde, erhalten wollen.

Das ehemalige Bergbauverwaltungsgebäude an der Preußenstraße 49. © Foto Goldstein

Nach den Planungen erhält die alte Fassade aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts einen runden modernen „Anbau“. An Anfragen mangelt es schon jetzt nicht: Es gebe bereits konkrete Gespräche mit einer Apotheke, mit Ärzten und einer Physiotherapiepraxis. Auch Interesse an den Wohnungen gebe es schon jetzt. Der Bauverein rechnet mit einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren. Es gibt insgesamt sieben neue Gebäude, davon entstehen in einem insgesamt acht Eigentumswohnungen, in den sechs anderen werden die Wohnungen vermietet. In zwei dieser Gebäude entsteht öffentlich geförderter Wohnungsbau.

Und noch eine Besonderheit wird es geben: In einem Haus ist eine „Gemeinschaftseinrichtung“ geplant, so Zaremba und Unterberg. Eine Wohnung, in der Bewohner zum Beispiel Gäste unterbringen oder Familienfeiern ausrichten können.

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