
Duygu Zenker, Ricardo Kampel und Andreas Malaschewski fühlen sich wegen des Parkplatzmangels in der Straße Bindemeer in Lünen allein gelassen. © Maximilian Konrad
Parkplatzmangel: Stadt Lünen und Vivawest lassen Anwohner im Stich
Meinung
Durch die Installation von Holzpollern haben Anwohner im Geistviertel in Lünen deutlich weniger Parkplätze. Der Stadt und auch dem Vermieter ist das egal. Ein Armutszeugnis, findet unser Autor.
23 Stunden am Tag - Studien zufolge steht ein Pkw so lange durchschnittlich ungenutzt herum und blockiert Parkflächen. Und gerade diese werden immer rarer. Davon können auch die Anwohner der Straße Bindemeer im Lüner Geistviertel ein Lied singen.
Die Installation von Holzpollern auf einer Mittelinsel sorgte dafür, dass den Anliegern nun kaum noch Parkplätze zur Verfügung stehen. Um die wenigen Flächen kämpfen nun zahlreiche Anwohner. Und kämpfen ist hier ein gut gewähltes Wort. Denn: Zwischen den Menschen vor Ort ereignen sich regelmäßig Streitigkeiten – auch die Polizei musste schon gerufen werden – und das wegen Parkplätzen!
Viele Fragen, keine Antworten
Die Frage ist, warum die Stadt gerade jetzt auf die Idee kommt, die Poller zu errichten. Der Gefahr für den Baumbestand entgegenzuwirken ist zwar ein löbliches Ziel, aber hätte man damit nicht schon viel früher beginnen müssen? Und gab es wirklich gar keine Lösung, die Interessen von Anwohnern und Stadt zusammenbringt? Beispielsweise nur die Hälfte der Poller oder einen halben Meter weiter zu den Bäumen hin, sodass wenigstens noch einige Stellflächen bleiben?
Nein – die Stadt hat hier versagt - genauso wie Vivawest als Wohnungsanbieter. Beide lassen die Anwohner im Stich! Keiner hat eine Idee, wie das Problem des Parkplatzmangels gelöst werden kann. Neue Flächen sind nicht in der Planung, Alternativen werden nicht angeboten. Die Anlieger werden ganz allein ihrem Schicksal überlassen.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
