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Ostern Gottesdienst feiern: So macht die evangelische Gemeinde das möglich
Ostern feiern
Wieder Lockdown oder Öffnung unter Bedingungen? Die Frage treibt nicht nur Städte und Kreise um, sondern auch Kirchen. Die evangelische Gemeinde Lünen hat jetzt eine Entscheidung getroffen.
Es ist erst gut eine Woche her, dass Bund und Länder die Kirchen gebeten hatten, auf Präsenz-Gottesdienste zu Ostern zu verzichten. Wenig später hat die Politik das Ansinnen wieder zurückgezogen, zusammen mit der Osterruhe an Gründonnerstag. Die Gemeinden standen damit alleine vor der Frage: Wieder Oster-Lockdown wie schon 2020 oder - den rasant steigenden Infektionszahlen zum Trotz - Angebote machen? Die Entscheidung, die die evangelische Kirchengemeinde Lünen zu treffen hatte, war nicht leicht.
Digitale Angebote und zwei Präsenzgottesdienste
Herausgekommen ist kein Entweder-Oder, sondern ein Solwohl-als auch. „Das Presbyterium hat ein vielfältiges Angebot an Gottesdiensten von Gründonnerstag bis Ostermontag beschlossen“, sagt Pfarrerin Anja Bunkus. Jeder könne entscheiden, was für ihn das richtige Angebot ist: entweder das digitale Angebot - Gründonnerstag gibt es einen Zoom-Gottesdienst mit Pfarrerin Anja Bunkus und Kantorin Jutta Timpe um 18 Uhr, sowie an Karfreitag und Ostermontag kurze Videogottesdienste - oder jetzt doch ein Gottesdienst auf Abstand und unter freiem Himmel.
An Karfreitag und Ostersonntag, den beiden höchsten Feiertagen im Jahreskreis, lädt die Gemeinde jeweils für 11 Uhr zum Gottesdienst in den Garten der Stadt-Insel ein, Friedrichstraße 65b. Für dieses Außengelände gebe es bereits ein bewährtes Coronaschutzkonzept, das mit dem Ordnungsamt der Stadt Lünen abgestimmt ist, sagt Bunkus. Dort lasse sich Abstand halten und trotzdem Gemeinschaft erleben. Die Verantwortlichen der Gemeinde bitten, sich über das Gemeindebüro telefonisch (02306/1730) oder per Mail (gemeindebuero@kirchengemeinde-luenen.de) anzumelden und die Kontaktdaten anzugeben (Name, Adresse, Telefonnummer). Es bestehe auch die Möglichkeit, das Kontaktformular morgens vor Ort auszufüllen.
Gottesdienst: Risiko und Kraftspender zugleich
Das Presbyterium habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt Pfarrerin Bunkus. Es habe die Risiken abwägen müssen. Wenn Menschen zusammenkommen, wohne dem Ansteckungsgefahr inne. Das lasse sich nicht Leugnen. „Aber gleichzeitig geben Gottesdienste Halt und Kraft in bedrückenden Zeiten“, sagt sie. Das helfe dabei, die Auswirkungen der Coronamaßnahmen erträglicher zu machen.
Für die Christenheit ist Ostern, das Fest der Auferstehung, der wichtigste Feiertag. Tatsächlich gehen traditionell aber mehr Menschen zu Weihnachten in die Kirche. Mit großem Andrang in den Garten der Stadt-Insel rechnen die Verantwortlichen der Lüner Gemeinde daher nicht.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
