Mit 78 Jahren ist Orthopäde Dr. Peter Kiera einer der ältesten noch tätigen Mediziner in Lünen. In seiner Praxis in der Fußgängerzone an der Münsterstraße 5 behandelt er täglich seine Patienten. Sein Schwerpunkt ist die Schmerztherapie mit Akupunktur und Chirotherapie. Zum 1. Oktober hat der geschätzte Mediziner die Praxis verkauft. Seinen Patientinnen und Patienten bleibt er aber weiterhin an der Münsterstraße 5 erhalten.
Die Praxis ist jetzt Teil des Orthocentros, einer Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Sitz im Facharztzentrum Mersch an der Merschstraße 20. Das ist nur wenige hundert Meter von der Praxis an der Münsterstraße entfernt. Dort arbeiten fünf Ärzte mit unterschiedlichen Fachgebieten, auch ein Weiterbildungsassistent ist dort tätig. Seit dem 1. Oktober gehört Peter Kiera als angestellter Arzt ins Team.
Im modernen Orthocentro geht somit eine der ältesten Orthopädiepraxen in Lünen auf, deren Wurzeln bis ins Jahr 1953 zurückreichen. Damals ließ sich Orthopäde Alois Schmidt aus dem bayrischen Inzell an der Moltkestraße nieder. 1982 traten Dr. Peter Kiera und Dr. Gerhard Hess die Nachfolge an und verlegten die Praxis in den damaligen Neubau an der Münsterstraße 5. Die beiden Orthopäden hatten damals Belegbetten in der Klinik am Park in Lünen-Brambauer. Seinerzeit blieben Menschen mit Ischiasschmerzen noch zwei Wochen im Krankenhaus. Das ist heute unvorstellbar. 2015 hat sich Gerhard Hess in den Ruhestand verabschiedet, Peter Kiera ist geblieben.

Von Synergien profitieren
Der Umgangston in seiner Praxis ist familiär und vertraulich. Peter Kiera kennt viele seiner Patienten seit Generationen. Für sie ändert sich nicht viel. Für seine sechs Mitarbeitenden allerdings einiges. Zurzeit werden EDV und Telefontechnik mit dem Computersystem des Orthocentros zusammengeführt. Ein Aufwand, der neben der eigentlichen Arbeit geschafft werden muss.
Mit der Praxisübernahme stellt sich das im April vergangenen Jahres gegründete Orthocentro noch breiter auf. Durch Spezialisierung die Patientenversorgung verbessern und Synergien schaffen, das ist das Ziel der beteiligten Mediziner. Der Trend geht zu größeren Versorgungseinheiten. Die klassische Einzelpraxis gibt es immer weniger. Orthopäden behandeln von Kopf bis Fuß. Meistens kommen die Patienten mit Rückenleiden. Aber auch Arthrose in den Gelenken oder Fußprobleme führen sie in die Behandlung.
Verschiedene Spezialgebiete
Die Fachärzte des Orthocentros decken ein breites Spektrum ab und bringen Spezialgebiete ein. Dr. Christian Zülch ist zugleich Handchirurg. Zusätzlich zur Tätigkeit in der Praxis operiert er im Hellmig-Krankenhaus in Kamen. Der ehemalige Vereinsarzt des VfL Bochum hat zudem Erfahrungen mit Sportverletzungen.
Über die verfügt auch Athanasios Tsobanelis, der seinerzeit Mannschaftsarzt bei Schalke 04 war. Der Orthopäde gilt als Spezialist für wirbelsäulennahe Spritzen. Diese Behandlung führt er unter Röntgenkontrolle und mit EKG-Überwachung im Ambulanz-OP des St. Marien Hospitals durch.
Dr. Jürgen Helgers ist versiert auf dem Gebiet des Gelenkersatzes (Endoprothetik). Der zertifizierte Schulterchirurg operiert Paienten ambulant und stationär im OP-Zentrum Vest in Oer-Erkenschwick und setzt Schulter-, Hüft- und Kniegelenke ein.
Den Bereich der Osteopathie bringt Orthopäde Thomas Hatting als angestellter Arzt zusätzlich mit ein. Jüngster im Team ist Philipp Kremerskothen (39). Er arbeitet als Weiterbildungsassistent im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. Oktober 2024.